Teilnahme am Afrika-Cup: Deutscher Fünftligaspieler im Aufeinandertreffen mit Mo Salah
Ein Spieler aus der deutschen Fünftliga im Afrika-Cup? Unglaublich, aber wahr: Stanley Ratifo, 29-jährig und beim 1. CfR Pforzheim aktiv, hat sich mit der Nationalmannschaft Mosambiks grandios für das prestigeträchtige Turnier in der Elfenbeinküste qualifiziert, das vom 13. Januar bis 11. Februar 2024 stattfinden wird. Schon am Sonntag steht das Spiel gegen den zweimaligen Afrikas Fußballer des Jahres an. "Ich lebe meinen Traum. Mit 14 Jahren habe ich meinem Vater versprochen, dass ich eines Tages für Mosambiks Nationalteam spielen werde – die Mambas. Jetzt ist es Realität", erzählt Ratifo auf fussball.de. Der deutsch-mosambikanische Doppelpass-Inhaber hat inzwischen 22 Länderspiele bestritten und gab sein Debüt im Jahr 2017. Mittlerweile ist er eine feste Größe im Nationalkader, auch wenn er in Deutschland für den 1. CfR Pforzheim auf dem fünften Liga-Niveau spielt. "Ich sehe mich schon als eine Art Ausnahmeerscheinung und offen gestanden, kann auch im Team niemand so richtig nachvollziehen, wieso ich noch in der Oberliga auflaufe."
Die Auseinandersetzung mit Mohamed Salah vom FC Liverpool, einem Champions-League-Gewinner und zweifachen Afrikas Fußballer des Jahres, wird am Sonntag das Highlight sein. Ägypten, geleitet von Salah, ist klarer Favorit und hat alle fünf vorangegangenen Begegnungen für sich entschieden, zudem gelten sie als potenzieller Turniergesamtsieger. Auf der anderen Seite steht Mosambik, das zum fünften Mal am Afrika-Cup teilnimmt, jedoch bisher immer in der Vorrunde ausschied. "Wenn es uns gelingt, in die nächste Runde zu kommen, schreiben wir schon Geschichte", betont Ratifo.
Stanley Ratifo: Vom 1. CfR Pforzheim ins mosambikanische Nationalteam
Mosambik, ein Land an Afrikas Ostküste, gilt zwar nicht als prominenteste Fußballnation, dennoch ist Fußball die unangefochtene Nummer eins und wird dort fast religiös zelebriert. Zu Heimspielen strömen bis zu 50.000 Fans in die Stadien, so Ratifo. Obwohl er seine gesamte fußballerische Karriere in Deutschland verbrachte, unter anderem in der Jugend bei Lok Leipzig und in der Regionalliga Nordost für den VfB Auerbach, fühlt sich der 1,90 Meter große Stürmer in Pforzheim im fünften Liga-Bereich wohl. Nichtsdestotrotz ist er selbst der Überzeugung, dass seine Fähigkeiten über das Niveau der Oberliga hinausgehen. Über Jahre hat sich Ratifo die Teilnahme am Turnier hart erarbeitet und empfindet es als "Gottes Segen", nun beim Afrika-Cup mitwirken zu dürfen.
David Malembana aus Freital verstärkt mosambikanisches Aufgebot
Die Berufungs-Mail kurz vor Weihnachten war für Ratifo ein Moment voller Dankbarkeit und Stolz. Doch ist er nicht der einzige Spieler mit deutschen Wurzeln im Aufgebot Mosambiks. David Malembana, geboren in Freital, Sachsen, wird ebenso Teil des Teams sein. Zusammen mit Ratifo stand er im November in den Reihen der Mambas gegen Algerien auf dem Platz. Obwohl es Malembana nicht bis zu den Profis bei Dynamo Dresden schaffte, kann er sich doch als professioneller Fußballer im Innenverteidiger-Bereich behaupten. Jonathan Muiomo aus Jena, trotz seiner drei Länderspiele seit seinem Debüt im Oktober, verpasste dagegen die Nominierung. In der Offensive macht ihm ein erfahrenes Talent wie Ratifo, der seit 2017 zu den prägnanten Persönlichkeiten der Mambas gehört, die Aufstellung streitig.