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Nach diskriminierenden Bemerkungen: Stadt widerruft Stadion-Ehrung des ehemaligen Nationalspielers!

Getafe (Spanien) - Alfonso Pérez (51) hat mit seiner einseitigen Kritik eine Auseinandersetzung provoziert! Der vormalige spanische Nationalspieler hatte sich negativ zur Position des Frauenfußballs in einem Interview geäußert und musste folglich die Konsequenzen seiner Heimatstadt tragen.

Das "Coliseum Alfonso Pérez", das Zuhause des spanischen Erstligisten FC Getafe, wird fortan nur noch "Coliseum" genannt, wie der Rat des Madrider Vororts verkündete.

Das vom Staat dem Verein bereitgestellte Stadion solle "ein Modell für die Vermittlung positiver Werte im Sport wie Gleichheit, Solidarität und Respekt sein", so die offizielle Begründung der Entscheidung.

Die Anregung zur Umbenennung rührten von den Aussagen des langjährigen Namenspatrons im Rahmen eines Interviews mit der Tageszeitung El Mundo.

Angesprochen auf den Ausstand der spanischen Weltmeisterinnen äußerte sich der ehemalige Stürmer abfällig gegenüber dem Frauenfußball: "Ich habe bei allem, was passiert, eine ganz andere Meinung als die Mehrheit", erklärte Pérez. "Ich finde es sehr gut, dass Frauen Autonomie und ihre Rechte haben, so wie sie meiner Ansicht nach bereits seit vielen Jahren haben."

Er fügte hinzu: "Aber meiner Meinung nach sind Frauen- und Männerfußball überhaupt nicht vergleichbar, da alles von den generierten Einnahmen und dem medialen Einfluss abhängt. Und da gibt es keinen Vergleich."

Alfonso Pérez trat nie für die Profis des FC Getafe an

"Es gibt sicherlich Athleten aus anderen Sportarten, die gerne wie die Spielerinnen des spanischen Frauen-Teams entlohnt werden würden und das nicht möglich ist, so wie ich gerne wie Cristiano Ronaldo entlohnt werden würde", äußerte der 38-fache Nationalspieler.

Des Weiteren führte er aus: "Man kann sich über den aktuellen Stand des Frauenfußballs nicht beklagen. Sie haben Fortschritte gemacht, müssen aber realistisch bleiben und sich klar sein, dass sie auf keine Weise mit einem männlichen Fußballer verglichen werden können."

Die Äußerungen des ehemaligen Torjägers wurden vor allem nach der viel diskutierten Kuss-Kontroverse um Verbandspräsident Luis Rubiales (46) als diskriminierend interpretiert, was zur Reaktion der Stadt führte.

Anscheinend hat Pérez ohnehin keine enge Beziehung zu seinem Jugendclub gehabt. Obwohl der Stürmer in der Jugendabteilung der "Azulones" ausgebildet wurde, hat er nie für die Profis gespielt.

Bereits mit 14 Jahren wechselte er zu Real Madrid und spielte später noch für Real Betis, den FC Barcelona und Olympique Marseille in Frankreich.

Getafe-Präsident Ángel Torres (71) gab bekannt: "In den 25 Jahren, die ich hier bin, habe ich nicht mit ihm gesprochen", erzählte er in der Sendung El Chiringuito TV. Torres stimmte daher ohne Vorbehalt der Entscheidung des Stadtrats zu. Zudem könnte ein Sponsor bald den ehemaligen Namensgeber ersetzen.

Pérez zeigt derweil offenbar gleiche Abneigung gegenüber dem Vereinschef. Er sagte gegenüber der AS: "Ángel Torres ist die einzige Person in der Fußballwelt, mit der ich nicht zurechtkomme."