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Ajax entlässt deutschen Sportdirektor nach kurzem Einsatz von vier Monaten

Amsterdam - Es gibt weiterhin Unruhe beim führenden niederländischen Fußballklub, Ajax Amsterdam. Am Sonntagabend trennte sich das Team vom Sportdirektor Sven Mislintat (50), der derzeit stark kritisiert wird.

Das wäre nicht die erhoffte Situation aller Beteiligten! Nach lediglich vier Spieltagen sind nur fünf Punkte auf dem Konto und der frühe Abbruch des Spiels am Sonntag als Reaktion auf die Unzufriedenheit der Ajax-Anhänger ist ein Zeichen für die unbefriedigende Leistung in dieser neuen Saison.

Im Zentrum der öffentlichen Kritik stehen der Trainer Maurice Steijn (49) und der Sportdirektor Sven Mislintat, der zuvor für den VfB Stuttgart, den FC Arsenal und Borussia Dortmund tätig war. Jetzt hat sich der sportliche Leiter des Teams von seiner Position verabschiedet.

Mislintat wird vorgeworfen, fehlerhafte Investitionen getätigt zu haben. Transfereinkünfte von über 150 Millionen Euro werden ausgegebenen 110 Millionen Euro gegenübergestellt. Das Team hätte dadurch erhebliche sportliche Einbußen hinnehmen müssen.

"Versuche, breite Unterstützung wiederherzustellen, haben nicht die geplanten Ergebnisse erbracht. Dies führt zu Unruhen innerhalb und außerhalb des Vereins, auch bedingt durch die unbefriedigenden Ergebnisse", so der Interims-CEO von Ajax, Jan van Halst (54).

Bereits in der vergangenen Saison landete der 36-fache Meister nur auf einem enttäuschenden dritten Platz in der niederländischen Eredivisie. Der missliche Start in die Saison bringt nun negative Konsequenzen für Mislintat: Er muss seinen Posten aufgeben - und das nach nur vier Monaten Dienst!

Sven Mislintat wird beschuldigt, bei Borna Sosa’s Transfer Interessenkonflikte gehabt zu haben

Obwohl der langjährige Talentscout erst im Mai dieses Jahres engagiert wurde, gab es bereits nach kurzer Zeit Differenzen mit Trainer Steijn über die Zusammenstellung des Teams.

Zudem belasten Mislintat seit einigen Tagen Vorwürfe wegen potentieller Interessenskonflikte. Er soll gegen die Corporate Governance im Zusammenhang mit dem Transfer des ehemaligen Stuttgarter Spielers Borna Sosa (25) verstoßen haben.

Die Spieleragentur AKA Global, die seit dem Sommer auch Anteile am Fußballdatenunternehmen Matchmetrics Mislintats besitzt, hat den Transfer von Sosa für eine Summe zwischen acht und zehn Millionen Euro am letztmöglichen Tag (Deadline Day) abgeschlossen.

Es wird behauptet, dass der renommierte niederländische Fußballverein vor dem Transfer nicht über die Verbindung zwischen AKA Global und Matchmetrics informiert wurde, weshalb in den letzten Tagen eine Untersuchung eingeleitet wurde.