zurück

Skandalöse Vorkommnisse überschatten Türkeis Achtelfinalsieg gegen Österreich

Leipzig - Eine Reihe bedauerlicher Ereignisse hat den aufsehenerregenden Achtelfinal-Krimi zwischen Österreich und Türkei überschattet, die im Fußball nichts zu suchen haben. Erstmals seit 2008 gelang es der türkischen Fußball-Nationalmannschaft, sich ins EM-Viertelfinale vorzukämpfen und dabei Österreich, einen Geheimfavoriten, aus dem Wettbewerb zu werfen. Doch wurden diese sportlichen Erfolge von gleich drei Skandalen getrübt. Während des Spiels im ausverkauften Leipziger Stadion kam es vonseiten der Fans beider Mannschaften zum wiederholten Wurf von Gegenständen, darunter zahlreiche Bierbecher, auf das Spielfeld. Ein besonderer Vorfall ereignete sich in der 77. Minute, als Marcel Sabitzer (30) von Borussia Dortmund offenbar von einer Münze getroffen wurde, während er einen Eckball ausführen wollte. Trotz dieses Zwischenfalls konnte der Profi das Spiel fortsetzen.

Türkischer Nationalspieler Merih Demiral feiert mit umstrittenem Wolfsgruß

Bei der Erzielung des zweiten Treffers der Türkei zeigte Merih Demiral (26), indem er den sogenannten Wolfsgruß machte, ein Zeichen, welches mit der rechtsextremistischen "Ülkücü-Bewegung" in Verbindung gebracht wird. Demiral verteidigte seine Aktion mit den Worten, es sei ein Ausdruck seiner türkischen Identität gewesen. "Ich wollte meine Freude und meinen Stolz zum Ausdruck bringen, ohne eine versteckte Botschaft zu übermitteln", erklärte der 26-jährige Verteidiger.

Rassistische Gesänge von österreichischen Fans erschüttern

Ein weiterer Skandal ereignete sich vor dem Match, als österreichische Fans mit ihrer Version von "Deutschland den Deutschen" zu "L'amour toujours" in der Leipziger Innenstadt aufwarteten, was mit rassistischen Gesängen verbunden war. Dies brachte ihnen nicht nur unrühmliche Bekanntheit, sondern auch die Aufmerksamkeit des Verfassungsschutzes ein. Abgesehen von diesen Vorfällen konnte die Türkei das Spiel letzlich mit einem 2:1 (1:0)-Sieg für sich entscheiden, wobei Merih Demiral ein rekordverdächtiges Tor schoss. In der nächsten Runde trifft die Türkei nun im Berliner Olympiastadion auf die Niederlande, wo das Halbfinale winkt.