Musiala triumphiert: Regeländerung verhilft Deutschland zu unerwartetem Titel!
Berlin - Obwohl er sicherlich lieber im Endspiel selbst aufgelaufen wäre, konnte sich DFB-Talent Jamal Musiala (21) dank der Abschlussschwäche von England-Kapitän Harry Kane (30) und dem Spanier Dani Olmo (26) im EM-Endspiel als (gemeinsamer) Torschützenkönig feiern lassen. Beide Kontrahenten blieben ohne Tor, wodurch der Bayern-Profi Musiala eine besondere Ehrung erhält: Er wird zum Torschützenkönig des Turniers gekürt! Diese besondere Konstellation ist das Ergebnis einer Regeländerung durch die UEFA, welche die Bestimmungen zur Vergabe des Goldenen Schuhs auf die Methodik von vor 20 Jahren umstellte. Einst, bis zum Jahr 2004, konnten sich mehrere Akteure die Auszeichnung teilen, bevor die UEFA entschied, zusätzliche Kriterien wie die Anzahl der Vorlagen und die Minuten pro Tor einzuführen, um bei gleicher Torezahl unter den Spielern differenzieren zu können. Für die Nations League 2022/23, von der Erling Haaland (23) aus Norwegen und der Serbe Aleksandar Mitrović (29) als Torschützenkönige hervorgingen, trotz Haalands höherer Vorlagenzahl, sind zu den traditionelleren Regeln zurückgekehrt, was die UEFA erst kurz vor dem EM-Finale offiziell bestätigte. Somit teilen sich in diesem Jahr außergewöhnlich sechs Spieler die Auszeichnung als EM-Torschützenkönige 2024: Neben Musiala, Kane und Olmo gehört diese Ehre auch Cody Gakpo (25) aus den Niederlanden, Ivan Schranz (30) aus der Slowakei und Georges Mikautadze (23) aus Georgien, die alle dreifach trafen. Unglücklich für den Leipziger Olmo: Mit zwei Vorlagen wäre ihm der Titel nach früheren Bestimmungen allein zugesprochen worden.
Unscheinbare Bekanntgabe der Torschützenkönige
Die Proklamation der Torschützenkönige, oder besser gesagt deren, gestaltete sich eher unspektakulär und fand unter kuriosen Umständen statt. Kurze Zeit nach dem Schlusspfiff des EM-Finales im Olympiastadion zu Berlin teilte der Stadionsprecher die Namen der sechs Topscorer mit. Lediglich zwei davon befanden sich überhaupt vor Ort – eine Tatsache, die im Jubel der spanischen Mannschaft fast unterging. Nur die Bilder der Endspielteilnehmer Olmo und Kane erlangten auf der Stadionleinwand Sichtbarkeit, während die anderen vier Torschützenkönige ohne jegliche bildliche Ehrung blieben.