Sicherheitsmaßnahmen bei der Fußball-EM: Leipzigs Polizei vor großen, neuen Herausforderungen
Die Sicherheitsvorkehrungen sind im Zuge der Fußball-Europameisterschaft für die Polizei in Leipzig ein vorrangiges Anliegen und gleichzeitig eine enorme Aufgabe. "Angesichts der aktuellen Krisenzeiten unterscheidet sich die Herausforderung beachtlich von jener der Weltmeisterschaft 2006", erklärte Olaf Hoppe, Sprecher der Leipziger Polizei, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Eine Zunahme an Terroranschlägen in Europa hat sowohl die gesellschaftliche Lage als auch das Anforderungsspektrum an die Polizei signifikant verändert. Die Unterstützung der Leipziger Polizei wird durch alle sächsischen Dienststellen, insbesondere der Bereitschaftspolizei, gewährleistet. Darüber hinaus ist durch das Sächsische Innenministerium Hilfestellung von äußeren Polizeidiensten angefragt worden. Vielfältige Vorbereitungsübungen für diverse Einsatzszenarien wurden durchgeführt, wie Hoppe hervorhob. Zum Auftaktspiel am 18. Juni zwischen Portugal und Tschechien in Leipzig wird eine gemeinsame Einheit aus tschechischen und sächsischen Einsatzkräften aufgestellt. Überdies kommen zur möglichen Bedrohungsabwehr durch unbemannte Flugobjekte Hubschrauber sowie Drohnenabwehrtechnik zum Einsatz. Ständiger Austausch wird ferner mit der Bundespolizeiinspektion Leipzig, der Brandschutzdirektion und der Stadtverwaltung Leipzig gepflegt, betont Hoppe.
Das Spiel Kroatien gegen Italien erhält besondere Aufmerksamkeit
Zuversicht herrscht bei den Verantwortlichen bezüglich eines friedvollen Verlaufs der EM, wobei der Sport und die vier Veranstaltungen in Leipzig im Mittelpunkt stehen sollen, so der Polizeisprecher. Speziell das Aufeinandertreffen zwischen Italien und Kroatien am 24. Juni wird aufgrund der schwierigen Beziehungen zwischen den Fanlagern beider Mannschaften genau beobachtet. Generell liegt der Fokus auf der Sicherheit für alle Eventbesuchenden im Stadtgebiet Leipzig, mit besonderer Berücksichtigung der Fanzone. Cathleen Martin, Leiterin der Deutschen Polizeigewerkschaft Sachsen, wies auf die Belastungen für das Personal hin: Umorganisierte Dienstpläne und stark eingeschränkte Urlaubsmöglichkeiten sorgen dafür, dass lediglich ein geringer Prozentsatz der Beamten gleichzeitig in den Urlaub treten kann. Dies führt zu Einschränkungen im Polizeialltag nach der EM, wenn Überstunden abgebaut und Urlaubsansprüche mit der Familie wahrgenommen werden müssen. Eine intensive und herausfordernde Zeit erwartet demnach nicht nur während der Europameisterschaft, sondern auch in den darauffolgenden Sommermonaten die sächsische Polizei.