Eklat um EM-Torwart: Schlägerei in Münchner Bar aufgedeckt?

Enttäuschende Leistungen der serbischen Nationalmannschaft bei der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland, ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Turnier als Gruppenletzter und Spekulationen um den Trainerstuhl setzen dem Team zu. Zusätzlichen Trouble verursacht der Fall von Vanja Milinkovic-Savic (27). Kurz vor dem entscheidenden Match gegen Dänemark geriet der serbische Torhüter laut Angaben der lokalen Nachrichtenwebsite Telegraf in der Innenstadt von München in eine Auseinandersetzung und soll sich dabei mit einem Fan geschlagen haben. Milinkovic-Savic, der das Mannschaftsquartier in Augsburg unter dem Vorwand verließ, sich auf das letzte Gruppenspiel vorzubereiten, besuchte eine Bar. Ein serbischer Anhänger konfrontierte ihn dort mit den Worten: "Was machst du hier? Du solltest in Quarantäne sein und du trinkst!" Daraufhin eskalierte die Situation, und es kam zu Handgreiflichkeiten, bis das Sicherheitspersonal am Ort die Beteiligten trennen konnte. Der Besitzer der Bar hat den Vorfall bestätigt, schilderte die Ereignisse jedoch anders: Vanja wollte die Bar betreten, wurde aber aufgrund seiner Nationalmannschafts-Shorts vom Sicherheitspersonal zunächst abgewiesen, was zu einem Streit führte. Der Barbesitzer versuchte, die Situation zu entschärfen, doch Milinkovic-Savic lehnte jegliche Beschwichtigungsversuche ab. Eine offizielle Stellungnahme des Verbandes steht noch aus, nur der Nationaltrainer Dragan Stojkovic (59) hat sich geäußert.

Trainer Dragan Stojkovic nimmt Torwart Vanja Milinkovic-Savic in Schutz

"Ein Skandal ist es, wenn man sich in München und Augsburg in Bars betrinkt und sich beim Training prügelt", erklärte der 59-Jährige bei seiner Ankunft am Flughafen in Belgrad. Auf eine entsprechende Frage eines Journalisten, ob dies eine Anspielung auf den jüngsten Vorfall sei, antwortete Stojkovic: "Ich bin stolz, dass keiner meiner Spieler so etwas getan hat." Nach einem 0:0-Unentschieden gegen Dänemark stand das vorzeitige Aus der "Beli Orlovi" (zu Deutsch: die weißen Adler) bei der EM fest. Mit lediglich zwei Punkten aus drei Spielen scheiterte man als Gruppenletzter.