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Gelsenkirchen: EM-Stadt im Disput mit Fußballfans wegen Bahn-Unannehmlichkeiten

Gelsenkirchen, das im Ruhrgebiet beheimatete Juwel mit seinen rund 260.000 Bewohnern, zieht als minimalste EM-Gastgeberstadt diesen Sommer zahllose Fußballbegeisterte in das Schalker Veltins-Arena. Doch die angereisten Fans finden nicht wirklich Gefallen an der als "Stadt der tausend Feuer" bekannten Metropole. Ein Spitzname, der der Stadt einst dank ihrer eisen- und stahlgeprägten Vergangenheit gegeben wurde, doch vor allem englische Gäste der Europameisterschaft 2024 prägten einen weniger schmeichelhaften Begriff. "Gelsenkirchen wirkt wie ein absolutes Drecksloch. Unfassbar, dass Deutschland hier EM-Partien abhält", kritisierte der britische YouTuber Paul Brown bei seiner Ankunft. Kaveh Solhekol, ein Reporter des britischen Sky Sports, empfand nach seiner Anreise aus München, dass Gelsenkirchen einen starken Kontrast darstelle, da von der einst blühenden Industriestadt nicht viel übrig sei, außer dem Stadion, mit wenig alternativen Aktionsmöglichkeiten. Eine Einschätzung, die bei den Einheimischen für Unmut sorgte, und daraufhin löschte der Fernsehsender jenen kritischen Reisebericht.In Gelsenkirchen können sich Anhänger dafür offenbar ausgezeichnet auseinandersetzen. Eine Auseinandersetzung zwischen den englischen und serbischen Fans führte in der Innenstadt zu einem der wenigen negativen Höhepunkte des Turniers.

YouTuber Paul Brown zeigt sich von Gelsenkirchen wenig beeindruckt

Nach dem Spiel zwischen Serbien und England herrscht in Gelsenkirchen Bahn-Chaos und Unzufriedenheit

Fans in Gelsenkirchen erleben lange Wartezeiten auf die Bahn

Vor einem Restaurant kam es zwischen den Fußballfans zu heftigen Auseinandersetzungen mit Tischen, Stühlen und Flaschen. Sieben Personen wurden daraufhin von der Polizei in Gewahrsam genommen, ein Fan erhielt eine Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung. Das als Hochrisikospiel eingestufte Match verlief im Gegensatz dazu friedlicher, führte allerdings zu einem Verkehrschaos. "Es ist 0.40 Uhr - fast zwei Stunden nach Spielende in Gelsenkirchen, und unzählige Fans warten noch immer in einer langen Schlange, um vom Stadion ins Stadtzentrum zu gelangen", berichtete Journalist Adrian Rutherford vom Belfast Telegraph auf X, wobei ein Sicherheitsbeauftragter die Spielorganisation als 'Schande' beschrieb. Die Stadtverwaltung zieht dennoch eine "positive Bilanz", da es nur "vereinzelt zu Störungen" gekommen sei. Im GeFrankreichsten dazu äußerte die englische Fan-Organisation "Free Lions" Besorgnis über eine "gefährliche Überfüllung" und zeigte sich entsetzt über die Erlebnisse der Fans. Der englische Fußballverband FA ist über die Situation informiert und plant, die Beschwerden weiterzugeben.Das nächste bedeutende Spiel in der für die EM in "Arena AufSchalke" umbenannten Gelsenkirchener Veltins-Arena findet am Donnerstag um 21 Uhr zwischen Spanien und Italien statt. England könnte dabei im Achtelfinale erneut zum Zug kommen.