Ungarns Mannschaftskapitän übt Kritik an Sanitätern nach schwerem Varga-Vorfall
Die schockierenden Ereignisse vom gestrigen Sonntagabend, als der ungarische Fußballer Barnabás Varga (29) nach einem unglücklichen Ellenbogenstoß des schottischen Torhüters Angus Gunn (28) sichtlich gezeichnet am Boden lag und seine Bewegungen einstellte, sorgen weiterhin für Aufsehen. Seine Mitspieler eilten ihm sofort zur Hilfe, beklagten jedoch die verzögerte Ankunft des medizinischen Personals auf dem Spielfeld – ein Umstand, der von Ungarns Kapitän Dominik Szoboszlai (23) heftig kritisiert wurde. Szoboszlai, der seine Karriere beim RB Leipzig verbrachte, äußerte gegenüber MagentaTV, es sei besser, er würde seinen Unmut nicht in Worte fassen. Er gab an, einer der Ersten gewesen zu sein, die versuchten, Varga in eine sichere Seitenlage zu bringen und schilderte die erschwerende Sauerstoffzufuhr seines verletzten Teamkollegen. Besonders verärgert zeigte er sich über das als träge empfundene Tempo, mit dem die Sanitäter zum Ort des Geschehens gingen. Szoboszlai hinterfragte dabei das geltende Protokoll und hob die Bedeutung jeder Sekunde in solchen Notlagen hervor.
Forderung nach Überarbeitung des Ersthelferprotokolls bei der EM durch Dominik Szoboszlai
Dominik Szoboszlai machte deutlich, dass die verzögerte Reaktion ein gravierendes Problem darstellt und drängte auf unverzügliche Änderungen im Protokoll zur medizinischen Erstversorgung. Er unterstrich, wie entscheidend eine schnellere Reaktion wäre, um effektiv helfen zu können. Trotz der verzögerten Hilfe erlitt Varga glücklicherweise keinen weiteren Schaden. Dennoch musste der 29-Jährige schwer verletzt – mit mehreren Gesichtsbrüchen und einer Gehirnerschütterung – ins Krankenhaus gebracht werden, wo eine Operation notwendig wurde und ein mehrtägiger Krankenhausaufenthalt folgt.
UEFA weist Kritik von Dominik Szoboszlai zurück
Auf die Vorwürfe Szoboszlais hin ließ die UEFA verlauten, dass die Koordination und das Handeln des medizinischen Personals bei dem Vorfall professionell und gemäß den bestehenden Abläufen erfolgt sei. Es habe keine Verzögerungen gegeben. Der Verband betonte, dass der Mannschaftsarzt binnen 15 Sekunden eingriff und schnell Unterstützung durch einen weiteren Arzt zur ersten Untersuchung folgte. Das Notfallteam habe demnach korrekt am Spielfeldrand gewartet und sei umgehend nach Aufforderung in Aktion getreten, um Varga zu versorgen. Auch die zeitlichen Angaben zur Berichterstattung wurden aktualisiert.