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Antonio Rüdiger wehrt sich gegen Anschuldigungen als Islamist: Ein Statement des Star-Verteidigers

München - Antonio Rüdiger, mit 31 Jahren einer der weltweit anerkanntesten Innenverteidiger auf Vereinsebene, kämpft trotz herausragender Leistungen im Trikot der Nationalmannschaft um Anerkennung. Eine rechte Hetzkampagne, die ihn unlängst in die Nähe des Islamismus rücken wollte, stand im Kreuzfeuer der Kritik. Jetzt hat der in Berlin geborene Profi Stellung bezogen.Im Verein mit den Königlichen triumphierte er zuletzt mit dem Gewinn des begehrten Henkelpotts am 1. Juni. Nicht viel später erlebte das Team einen kleinen Dämpfer durch sein Eigentor im EM-Eröffnungsspiel der deutschen Elf, was bei einem Stand von 5:1 jedoch schnell verziehen wurde. Dennoch nutzten einige selbsternannte Fans diesen Fehltritt, um in den sozialen Medien gegen Rüdiger heftig zu wettern – teils motiviert durch besagte rechte Kampagnen. Der Fußballstar geriet wegen eines Instagram-Posts, auf dem er die "tauhid"-Zeigefinger-Geste machte, ein Symbol, das sowohl als muslimisches Glaubensbekenntnis als auch in bestimmten Kreisen als islamistischer Gruß interpretiert wird, ins Visier. Besonders von Julian Reichelt wurde ihm diese Geste zum Vorwurf gemacht, was Rüdiger mit einer Strafanzeige beantwortete. Die gleiche Pose nahm er bei einem offiziellen UEFA-Fotoshooting für die Europameisterschaft ein, was erneut zu kritischen Stimmen von rechts führte. Doch Rüdiger ließ die Vorwürfe nicht auf sich beruhen und äußerte sich deutlich zu den Behauptungen.

"Das besagte Foto entstand während des offiziellen UEFA-Shootings zur Europameisterschaft. Diese Pose wurde von vielen Spielern aus unterschiedlichen europäischen Mannschaften, meist auf Anfrage des UEFA-Fotografen, eingenommen. Es existieren über 50 ähnliche Spielerfotos. Darunter finden sich Namen wie Gianluigi Donnarumma, Maxmilian Mittelstädt und Marc-André ter Stegen, die alle mit dem erhobenen Finger abgelichtet wurden", erläuterte er gegenüber der Bild. Er unterstreicht damit, dass viele Spieler bei den EM-Fotoshootings ähnliche Posen eingenommen haben, was von der UEFA explizit gewünscht war. Der Europäische Fußballverband klärte auf, dass die während der Fotosessions abgebildeten Symbole – in Übereinstimmung mit den Zielen der UEFA – nicht als religiöse oder politische Statements interpretiert werden sollten. Es bleibt zu hoffen, dass die Debatte um die Finger-Geste von Rüdiger nun beigelegt wird und er sich zusammen mit dem Team auf das bevorstehende EM-Heimspiel gegen Ungarn konzentrieren kann.