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Fahndung nach dem neuen Überraschungsstar der 3. Liga: Welches Team hat das Zeug zur Sensation?

Deutschland - Bei den Top-Anwärtern auf den Aufstieg in der 3. Liga bereitet man sich darauf vor, auf Tuchfühlung mit der Führungsriege zu gehen, doch, wie schon die letzte Saison bewies, kann sich schnell ein Überraschungsteam an der Spitze festsetzen. Welches weniger bekannte Team wird in diesem Jahr die Favoriten ärgern? TAG24 hat einen Blick auf die möglichen Überraschungskandidaten geworfen.

SV Waldhof Mannheim: Der große Sprung nach vorne könnte endlich gelingen

Im fünften Jahr in Liga drei tritt der SV Waldhof Mannheim erneut als Geheimfavorit auf. Wenn auch die Begeisterung nicht mehr auf dem Niveau der vergangenen Spielzeiten ist.

Grund für die gemäßigtere Stimmung sind wechselhafte Leistungen. Zwar war Mannheim Zuhause stark, auswärts jedoch nur mittelmäßig. Das führte zum Abschied von Christian Neidhart (54). Sein Nachfolger ist Rüdiger Rehm (44).

Der in Heilbronn geborene Coach steht vor der Herausforderung, die Abgänge von Top-Scorer Dominik Martinovic (26, SV Elversberg), Linksverteidiger Alexander Rossipal (27, Hansa Rostock) und Leihspieler Marten Winkler (20, Hertha BSC) zu bewältigen. Zudem hat Marc Schnatterer (37) seine Karriere beendet.

Doch die neu verpflichteten Spieler scheinen vielversprechend. Minos Gouras (25) hat schon in Saarbrücken gezeigt, dass er der Liga gewachsen ist, und der kongolesische Nationalstürmer Yann Mabella (27) und die Außenbahn-Hoffnung Angelo Gattermayer (21) könnten die Offensive beleben.

Tim Sechelmann (24), Jonas Carls (26) und Julian Rieckmann (23) sollen die Defensive stärken, die mit 65 Gegentoren ausbaufähig war. Außerdem wird weiterhin nach neuen Spielern gesucht.

Das bislang zusammengestellte Team wirkt gut aufgestellt, allerdings könnte der Sprung an die Spitze aufgrund der starken Konkurrenz eine Herausforderung werden. Mannheim bleibt zunächst in der Warteposition.

TSV 1860 München: Der Kampf um Stabilität geht weiter

Auch die "Löwen" aus München träumen sicherlich vom großen Erfolg, doch ständige Unruhe wirbelt Staub auf - wie zuletzt eindrücklich demonstriert.

Dazu kommt ein enormer Umbruch inklusive der Verluste von Top-Stürmer Marcel Bär (31), Supertalent Leandro Morgalla (18) und Universalwaffe Yannick Deichmann (28).

Auch die Zukunft von Goalgetter Fynn Lakenmacher (23) ist noch unsicher - der SV Ried hat Interesse angemeldet. In der Abwehr wurde Leroy Kwadwo (26) verpflichtet, um einige Ausfälle zu kompensieren.

Die Neuverpflichtungen von Startransfer Morris Schröter (27), Flügelflitzer Julian Guttau (23) oder dem kraftvollen Taris Bonga (26) machen durchaus Sinn. Trotzdem sollte man angesichts der turbulenten Umstände keine Wunderleistungen vom TSV 1860 München erwarten.

Viktoria Köln und MSV Duisburg: Aus dem gesicherten Mittelfeld ins Rampenlicht?

Bei Viktoria Köln läuft es deutlich ruhiger. Zwar musste das Team um Trainer Olaf Janßen (56) kraftvolle Abgänge wie Mike Wunderlich (37), Marcel Risse (33, beide Karriereende), Jamil Siebert (21) und Patrick Sontheimer (25) verkraften, doch die eingewöhnte Mannschaft wurde geschickt um Stefano Russo (23), Bryan Henning (28) und Valdrin Mustafa (25) ergänzt.

Zwar fehlt der Mannschaft, die im Osten der Rhein-Metropole beheimatet ist, der besondere Kick, um in die Spitzengruppe vorzudringen, ebenso wie der letztjährige Top-Torschütze Robin Meißner (23). Ein Abrutschen in die Abstiegszone wäre allerdings ebenso überraschend.

Ähnliches gilt für den MSV Duisburg, dessen Etat allerdings vermutlich etwas knapper bemessen ist. Die Meidericher verpflichteten mit Pascal Köpke (27), Thomas Pledl (29), Santiago Castaneda (18) und Keeper Dennis Smarsch (24) nur vier neue Spieler, während sie durch die Abgänge von Eigengewächs Julian Hettwer (20) und Marlon Frey (27) getroffen wurden.

Trainer Torsten Ziegner (45) kann jedoch auf aufstrebende Talente wie Casper Jander (20) und Baran Mogultay (19) setzen, unterstützt von Routiniers wie Sebastian Mai (29) und Marvin Bakalorz (33). Ein Platz im gesicherten Mittelfeld sollte damit möglich sein.

SC Verl und FC Erzgebirge Aue: Eine sorglose Saison ist das Ziel

Den SC Verl kann man wegen seiner Größe zwar schnell mal zum Abstiegskandidaten erklären, doch zuletzt belegten die Ostwestfalen Plätze im gesicherten Mittelfeld.

Der kleinste Drittligist hat seinen Kader zudem im Großen und Ganzen gehalten und mit Luca Unbehaun (22), der vom BVB verpflichtet wurde, einen hochtalentierten Torwart verpflichtet.

Wenn die Chemie zwischen dem neuen Trainer Alexander Ende (43), seinem Team und dem Verein stimmt, sollte Verl wieder in der Lage sein, sich frühzeitig den Klassenerhalt zu sichern.

Beim FC Erzgebirge Aue hingegen muss der Blick als langjähriger Zweitligist in der Schusterei auf Dauer wieder nach oben gehen.

Ob Pavel Dotchev (57), der Retter, dafür der richtige Mann ist? Nach einem kurzen Höhenflug Anfang des Jahres ging es ab Mitte März wieder bergab. Der Trainerwechsel brachte zudem drei große Abgänge mit sich: Dimitrij Nazarov (33), Antonio Jonjic (24) und Sam Schreck (24).

Immerhin konnte der Bergbau-Verein mit Top-Transfer Marcel Bär den Torschützenkönig der letzten Saison verpflichten. Das könnte zwar reichen, um das Abstiegsgespenst fernzuhalten, aber für einen zweiten Aufstieg unter Trainer Pavel Dotchev dürfte es wohl noch nicht ausreichen.