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Warum ist Ulm Dresdens nächster Gegner so ein gefährliches Team?

Ulm - Nicht viele hätten es zu Saisonbeginn erwartet: das Topspiel des 11. Spieltags der 3. Liga findet am Sonntag (Anpfiff: 13.30 Uhr) im Donaustadion statt, wo der Tabellenzweite SSV Ulm den Tabellenführer Dynamo Dresden herausfordert. Erfahren Sie bei TAG24, was den Neuling zum Überraschungsteam der Saison macht!

20 Punkte nach zehn Spielen - eine solche Punktzahl hätte einen in der letzten Saison bis zum 20. Spieltag auf einem Nichtabstiegsplatz gehalten.

Der SSV Ulm thront momentan auf einem Aufstiegsplatz.

Mit einfachen, aber wirksamen Taktiken haben die Schwaben in dieser Saison schon so manchen Ligakonkurrenten überrascht:

Heimsieg-Maschine: Tatsächlich haben die Ulmer nur ein einziges der letzten 30 Heimspiele verloren. Diese Saison konnten sie vier Siege und ein Unentschieden aus fünf Heimspielen verbuchen.

Letzten Endes war es der große Rivale 1860 München, der von den Ulmern überrumpelt wurde. An einem windigen Dienstagabend sicherten sich die Ulmer den Heimsieg dank eines vom Wind ins Tor gepusteten Flankenballs - zum Jubel des Großteils der 17.000 Zuschauer.

Dieses Spiel war zudem das erste ausverkaufte Spiel seit 23 Jahren für die Ulmer Spatzen. Am Sonntag gegen Dresden wird dies wieder der Fall sein.

Ex-Dynamo Lucas Röser (29) gibt in der Donnerstagsausgabe vom kicker zu: "Es ist ein großes Spiel für uns. Ein Highlight und ein absoluter Bonus."

SSV Ulm: Der Großteil des Teams stammt aus der Region und hat den Aufstieg miterlebt

Aufstiegsbegeisterung: Die Rückkehr in den Profifußball nach 22 Jahren hat nicht nur einen Zuschaueransturm ausgelöst. Auch auf dem Spielfeld reitet das Team auf einer Welle des Erfolgs und spielt mit bemerkenswerter Begeisterung und Leidenschaft.

Gutes Beispiel: Das letzte Spiel in Sandhausen gewannen die Ulmer in der 90. Minute. In anderen Spielen, wie gegen die Löwen oder beim abgefälschten Freistoß zum 1:0 gegen Essen, arbeiteten sie hart für ihr Glück.

Verbindung und Demut: 18 Spieler des Kaders waren Teil des Aufstiegsteams, acht Spieler sind seit mindestens zwei Jahren dabei. Fast die gesamte erste Mannschaft kommt aus Süddeutschland, die meisten sogar aus Baden-Württemberg.

"Wir freuen uns sehr über die aktuelle Situation, können sie aber gut einordnen. Jeden Punkt, den wir erkämpfen, erkämpfen wir für unser Ziel Klassenerhalt", so Trainer Thomas Wörle (41) in einem Interview mit dem DFB.

In der Nähe von Ulm geboren, lebt er das Mantra "gesund und bescheiden weiterentwickeln" vor. Besonders notwendig, da die Spatzen in den letzten 20 Jahren gleich dreimal Insolvenz anmelden mussten.

3. Liga: Dennis Chessa ist der Topscorer des Ulmer Teams

Solid Defense: Ein weiteres Plus ist die starke Defensive. Nur elf Gegentore gehören zu den besten Werten der Liga. Nur einmal, beim 0:4 in Ingolstadt, kassierten sie eine deftige Niederlage.

Schon in der letzten Saison war die Defensive mit lediglich 25 Gegentoren das Aushängeschild. Dies liegt auch an Torhüter Christian Ortag (28), der sich bisher als zuverlässiger Rückhalt beweist, wenn die drei zentralen Verteidiger vor ihm nicht alles klären können.

Gegen Dynamo wird allerdings der kopfballstarke Kapitän Johannes Reichert (32), einer der dienstältesten Ulmer, nach seiner fünften Gelben Karte fehlen.

Dennis Chessa (30): Es wäre zu simpel, die Offensive allein auf einen Spieler zu reduzieren, doch seine Nummer elf hat diese Saison schon häufiger als Matchwinner brilliert.

Er traf doppelt gegen Lübeck und Essen, und auch letzten Freitag in Sandhausen erzielte er den wichtigen Ausgleich. Mit sechs Scorerpunkten hat er eine Beteiligung an 40 Prozent der Ulmer Tore - besonders sein linker Fuß ist eine gefährliche Waffe.

Die Aufgabe ihn zu stoppen, wird entscheidend sein, wenn Dynamo auch nach dem Spieltag noch Tabellenführer sein will.

3. Liga Tabelle