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Erneute Unruhe in Essen: Warum musste diesmal das Fußballspiel unterbrochen werden?

Essen - Am Sonntagabend verfolgten beinahe 20.000 Zuschauer ein spannungsgeladenes West-Derby zwischen Rot-Weiß Essen und Preußen Münster. Abgesehen vom Premierensieg der Saison von den Essenern, erregte besonders der Zustand des grünen Platzes erneut Aufmerksamkeit.

Die 71. Minute der enorm hitzigen drittklassigen Partie an der Hafenstraße in Essen war angebrochen, als das Spiel ohne sofort erkennbaren Grund unterbrochen wurde.

Als schließlich die Greenkeeper von Essen das Spielfeld betraten, wurde den Anwesenden sofort klar, was los war. Der unebene und löchrige Rasen in Essen rückte erneut in den Fokus. Wieder einmal.

Vor genau einer Woche verletzte sich der Spieler Linus Rosenlöcher (22) von Aue auf ebendiesem Untergrund, als er darin stecken blieb und sich das Knie verdrehte. Es droht ihm eine mehrwöchige Auszeit. Auch der Spieler Felix Bastians (35) von RWE verletzte sich während jener Spielbegegnung und fällt nun aus.

Aues Trainer Pavel Dotchev äußerte sich nach jenem Match kritisch: "Der Rasen war mehr Schein als Sein und nicht dazu geeignet, uneingeschränkt zu spielen. Das Risiko von Spieler-Verletzungen durch so einen Rasenzustand zerstört das Spiel."

Schätzungsweise teilte Schiedsrichter Lukas Benen (30) diese Meinung und stoppte als sofortige verletzungspräventive Maßnahme das Match, um die Rasenexperten zur Arbeit auffordern zu können.

Die Essener Verantwortungsträger fühlten sich genötigt, eine Stellungnahme abzugeben, in der sie schon vor dem Spiel gegen Münster den Zustand des Rasens als "untragbar" bezeichneten.

3. Liga: Im Nachspiel gewinnt Rot-Weiss Essen das West-Derby gegen Preußen Münster

Der Spielabbruch kam hauptsächlich der Heimmannschaft zugute. Denn trotz zahlreicher guter Gelegenheiten für RWE stand es bis zur Nachspielzeit 0:0.

Die Münsteraner Gäste trafen zuerst bei einem Freistoß die Latte. Ein kurzer Moment des Atemanhaltens für die Heimfans , bevor eine Minute später das ersehnte Siegestor erzielt wurde: Thomas Eisfeld (30) schoss den Ball in der 90. Minute plus drei unter die Latte.

Der erste Saisonsieg der Essener war endlich erreicht, die fast ausverkaufte Hafenstraße tobte vor Begeisterung! Durch den Sieg nahm RWE zudem Revanche für das letzte Aufeinandertreffen aus Zeiten der Regionalliga.

Bei jenem Spiel wurde die Begegnung beim Stand von 1:1 aufgrund des Wurfs eines Knallkörpers von der Essener Tribüne auf zwei Münsteraner Spieler unterbrochen und zugunsten der Preußen mit 2:0 gewertet. Dies führte zu einer weiteren Eskalation des bereits bestehenden Konflikts zwischen beiden Vereinen.

Bezeichnend: Während Münster diesmal durch massives Abbrennen von Pyrotechnik negativ auffiel, provozierte der Essener Stadionsprecher in Hinblick auf die circa 2000 Gästefans: "Wir haben euch nicht vermisst."