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Experte über Investoren-Deal: "Wollen wir Landstraße oder Autobahn fahren?"

Leipzig - Wirtschaftsexperte Prof. Henning Zülch hält eine Beteiligung von Investoren an der Fußball-Bundesliga, trotz des gescheiterten DFL-Deals, für unabdingbar für die Zukunftsperspektiven des deutschen Fußballs. "Die Frage ist, ob wir auf der Landstraße bleiben oder auf die Autobahn wechseln wollen. Für die Autobahn benötigen wir eine sorgfältige Planung und ein Geschwindigkeitslimit, welches bei uns durch die 50+1-Regel repräsentiert wird", erläuterte der Professor der Handelshochschule Leipzig im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. "Entscheiden wir uns für die Landstraße, gleichen wir der Qualität der türkischen oder portugiesischen Ligen. Wir hätten Teams, die national erfolgreich sind, aber international keine Rolle mehr spielen." Prof. Zülch appelliert an eine ausgewogene Diskussion und fordert eine verstärkte Kommunikation. "Die Fans sind sich bewusst, dass Veränderungen notwendig sind", unterstrich der Wirtschaftsfachmann. Dennoch sei die aktuelle Debatte zu gefühlsbetont und es mangele an ökonomischem Verständnis, um die Langzeitfolgen der Entwicklungen zu bewerten.

Wirtschaftsexperte hält Investoren-Deal für unabwendbar

Der Wirtschaftswissenschaftler sieht insbesondere die Deutsche Fußball Liga (DFL) in der Verantwortung, effektive Kommunikationswege zu schaffen und für ein Verständnis des Businessmodells zu sorgen. Zülch betont, dass der Fokus von tagesaktuellen Entscheidungen auf langfristige Strategien verlagert werden muss. "Die Verhandlungsposition ist derzeit extrem geschwächt. Investoren sind durch die jüngsten Ereignisse verunsichert und vom Markt zurückgewichen", so Zülch, wobei er ergänzt, "dass die Bundesliga weiterhin ein hohes Wachstumspotenzial besitzt und sehr attraktiv für Geldgeber ist."