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Felix Brych kurz vor Bundesliga-Rekord: "Ich überstand zahlreiche Spielerkarrieren"

München - Als führender Schiedsrichter freut sich Felix Brych auf einen Meilenstein in der Bundesliga. Mit seinem bevorstehenden Einsatz im 344. Spiel der höchsten deutschen Spielklasse wird er die bisherige Bestleistung von Wolfgang Stark, der 54 Jahre alt ist, einstellen. "Dieser Rekord bedeutet mir enorm viel. Rückblickend auf meine Laufbahn ist es besonders die Beständigkeit, auf die ich am meisten stolz bin", äußerte sich Brych gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. "Dieser Rekord spiegelt eben diese Beständigkeit wider. Und Rekorde an sich sind für mich persönlich von besonderer Wichtigkeit, da sie einen bleibenden Eindruck hinterlassen", fügte er hinzu. Das potenzielle Rekordspiel für Brych ist möglicherweise bereits an diesem Wochenende geplant, wobei die offiziellen Spielansetzungen üblicherweise am Donnerstag vor dem jeweiligen Spieltag bekannt gegeben werden. "Genauso, wie es für Athleten in der Leichtathletik oder Schwimmer erstrebenswert ist, Rekorde zu brechen und damit in der Geschichte Fuß zu fassen, ist es auch ein Bestreben für uns Schiedsrichter", erläuterte Brych, der bereits zweimal zum Weltschiedsrichter des Jahres gekürt wurde. "Gelegenheiten, um in die Geschichtsbücher einzugehen, haben wir insgesamt selten – und das sollte auch unser primäres Ziel sein: Schiedsrichter sollen vorzugsweise möglichst unauffällig agieren," betonte Brych.

Felix Brych: "Das charakterisiert meine gesamte Berufslaufbahn"

Sein Debüt in der deutschen Bundesliga gab Brych, der mittlerweile seine internationale Karriere beendet hat, am 28. August 2004 im Spiel von Hertha BSC gegen den 1. FSV Mainz 05. Zu dieser Zeit spielten unter anderem Pal Dardai, Niko Kovac oder Marco Rose, die heute als Trainer wieder auf Brych treffen, sowie der langjährige Profi und Manager Fredi Bobic. "Ich habe viele Spielerkarrieren überdauert, jedoch viele von ihnen in neuen Funktionen wiedersehen können. Die geteilte Vergangenheit hat da sicherlich geholfen. Das ist letztlich das größte Verdienst meiner Karriere: Es geht nicht um das eine Match wie das Champions-League-Finale oder um eine WM-Teilnahme, sondern um die dauerhafte Präsenz als Profischiedsrichter", offenbarte der promovierte Jurist. "20 Jahre physisch, mental und leistungsmäßig auf einem solchen Level zu agieren - das ist, was meinen Berufsweg definiert." Zuweilen steht Brych auch heute noch in Kontakt mit dem niederbayerischen Schiedsrichter-Kollegen Stark, der im Mai 2017 sein 344. Spiel pfiff. "Früher war ich sein Assistent. In diesem Kontext muss man auch seine Errungenschaften anerkennen, er hat ebenfalls Großes vollbracht", sagte Brych. "Am Ende werde ich ein paar Spiele mehr geleitet haben als er, aber unsere Leistungen sind vergleichbar," schloss er ab.