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Proteste gegen Investoreneinstieg: Eintracht-Vorstand Hellmann zeigt sich unerbittlich

In Frankfurt am Main hat Axel Hellmann, Sprecher des Vorstands bei Eintracht Frankfurt, die Ablehnung des durch die Deutsche Fußball Liga angestrebten Einstiegs von Investoren scharf kritisiert. "Es steht jedem frei, diesem Prozess entgegenzustehen und Widerspruch zu leisten", erklärte Hellmann während der Montagsversammlung der Vereinsmitglieder. Der Geschäftsführer des hessischen Klubs betonte jedoch die Notwendigkeit, die Konsequenzen zu bedenken, die mit einer Ablehnung einhergehen: "Dann sollte man bereit sein zuzugeben, dass unsere Möglichkeiten im deutschen Fußball sich verringern und wir im europäischen Wettbewerb den Anschluss verlieren könnten." Er hob die Heuchelei gewisser Protestaktionen hervor, indem er sich überrascht über die Aktionen bei einem Spiel von Hertha BSC äußerte, wo genau bei diesem Thema ein kritischer Punkt erreicht sei. Hellmann verwies dabei auf die 50+1-Regel, die Konstruktionen verhindert, durch die Investoren Mehrheitsanteile erlangen könnten. Bei Investoren wie Lars Windhorst, der seine Anteile an Hertha an die US-Firma 777 veräußerte, müsse man genauer prüfen, ob dies für die Liga von Vorteil sei. "Diese Struktur könnte ein Vorbote für eine Spaltung sein, sollten wir es nicht schaffen, die Liga zusammenzuhalten", warnte Hellmann.

Eintracht-Chef Hellmann mit deutlicher Ansage: Bigotterie und Heuchelei im Fokus

Bei der Frage nach der Modernisierung der Medien-Produktion oder Digitalisierung ist man sich unter den 36 Bundesligaklubs einig, dass man hinter anderen Profiligen zurückliegt. "Wir hinken mindestens zehn Jahre hinterher", stellte der ehemalige Geschäftsführer der DFL fest. Hellmann zufolge bedarf es rund einer Milliarde Euro an frischem Kapital, um diesen Rückstand aufzuholen. Er vertritt die Ansicht, dass durch diesen Deal die Zweiteilung zwischen reichen und armen Klubs nicht verstärkt, sondern stattdessen die Einheit der Klubs für die nächsten zwanzig Jahre gesichert würde. Ferner setzte er sich kritisch mit dem Vorwurf auseinander, dass das Geld des neuen Investors aus Saudi-Arabien stamme und betonte, dass derartige Maßstäbe zur Bigotterie und Heuchelei führen können. Abschließend lenkte Hellmann die Aufmerksamkeit darauf, dass die wirklichen Probleme, wie die Unterwanderung von Staatsgewalt, Polizei und Demokratie durch rechte Kräfte im eigenen Land, mehr Beachtung finden sollten. "Darauf sollten wir unsere Energie konzentrieren", machte Hellmann stark.