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Eintracht Braunschweig nimmt Abschied von Stadionsprecher-Legende Stefan Lindstedt

Braunschweig – Ein emotionales Kapitel geht zu Ende: Die Fußballgemeinde von Eintracht Braunschweig ist in Trauer – Stefan Lindstedt, die unverkennbare Stadionsprecher-Ikone, ist tragischerweise nach kurzer, ernster Erkrankung am Donnerstag verstorben, im Alter von nur 56 Jahren. Ein besonders mitreißender Satz von ihm wird auf ewig mit der Hamburger Straße verbunden sein. Die traurige Nachricht über den viel zu frühen Verlust des Braunschweiger Urgesteins teilte der Zweitligaverein seinen Anhängern am Freitagmittag offiziell mit. Seit seinem sechsten Lebensjahr schlug Lindstedts Herz für die Löwen, wobei sich seine berufliche Laufbahn zunächst in Richtung Radiokommentator entwickelte. In dieser Rolle begleitete er den sensationellen Aufstieg der Niedersachsen in die Zweite Bundesliga in der Saison 2001/02 live für "Radio Okerwelle" und schrieb damit Fußballgeschichte. Als am entscheidenden Spieltag, bei der Begegnung gegen SG Wattenscheid 09, der Sieg und damit der Aufstieg greifbar waren, schwelgte Lindstedt im Rausch der Emotionen und sein legendärer Jubelschrei ertönte: "Egal wie! Wehrt das Ding ab", rief er ins Mikrofon, "kickt den Ball meinetwegen bis nach Wolfenbüttel!" Der Schlusspfiff wenige Sekunden nach diesem denkwürdigen Moment besiegelte nicht nur den Aufstieg, sondern verankerte Lindstedts leidenschaftlichen Ausbruch fest im kollektiven Gedächtnis der Fans und ebnete ihm den Weg zum Amt des Stadionsprechers bei seinem Herzensverein.

Eintracht Braunschweig gedenkt Stefan Lindstedt in den sozialen Medien

Das Erbe von Stadionsprecher Stefan Lindstedt bleibt fest mit Eintracht Braunschweig verknüpft

Zum Start in die Spielzeit 2003/04 übernahm Lindstedt offiziell die Rolle des Stadionsprechers, als Eintracht Braunschweig gegen Dynamo Dresden antrat – viele Heimspiele sollten folgen. "Seine begeisternde Stimme bleibt ewig mit den Farben Blau-Gelb und mit meinen intensivsten Stadionerlebnissen verwoben. Ich hatte das Glück, Stefan als großartigen Kollegen und bereichernden Gesprächspartner erleben zu dürfen. Seine Begeisterung für die Eintracht beeindruckte mich tief und war immer fühlbar", teilt BTSV-Vereinspräsidentin Nicole Kumpis (50) mit. "Mit Stefan verlieren wir einen echten Einträchtler. Die Vorstellung, dass seine Stimme nicht mehr am Mikrofon unseres Stadions zu hören sein wird, wiegt schwer", ergänzt der kaufmännische Geschäftsführer Wolfram Benz (46). Wegen gesundheitlicher Beschwerden hatte Lindstedt das Stadionmikrofon allerdings schon in der vergangenen Saison an einen Nachfolger übergeben.