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DAZN und Sky haben Schwierigkeiten: Preise erhöht und dennoch nicht profitabel

Frankfurt am Main - Ohne regelmäßige Finanzspritzen wäre DAZN bereits insolvent. Trotz drastischer Preiserhöhung erzielt der Streaminganbieter immer noch keine Gewinne. Auch bei Sky sieht es nicht besser aus. Was ist los?

Für die aktuelle Bundesliga-Rechteperiode hat DAZN eine Milliarde Euro für vier Jahre bezahlt. Gleichzeitig sorgte die erhebliche Erhöhung der Preise für Fußballfans erneut für Schlagzeilen.

Doch offenbar reicht das nicht. Laut Sport Bild hat DAZN im Jahr 2021 über zwei Milliarden Euro Verlust gemacht und obwohl es erste positive Tendenzen gibt, wird sich daran wohl vorerst nichts ändern. Denn 2022 hat DAZN die Rechte für die spanische La Liga für fast drei Milliarden Euro erworben, die erst einmal refinanziert werden müssen.

Ohne die regelmäßige finanzielle Unterstützung des Oligarchen und DAZN-Eigentümers Len Blavatnik (66) wäre der Streaminganbieter wahrscheinlich längst bankrott. Allein im Jahr 2021 hat der in der Ukraine geborene Staatsbürger der USA und Großbritanniens mehr als eine Milliarde Euro investiert.

Derzeit ist bei Sky nichts himmlisch

Es ist nicht genau bekannt, wie es bei der Konkurrenz Sky aussieht, da das Unternehmen keine Zahlen veröffentlicht.

Allerdings deuten die Signale auf eine Krise hin: Sky Deutschland hat das Wettbieten um die Champions League verloren und es werden keine Eigenproduktionen von Serien und Filmen mehr angeboten.

Im Jahr 2024 will die DFL die Fernsehrechte für die 1. und 2. Bundesliga für weitere vier Jahre versteigern!

Es ist unwahrscheinlich, dass die Liga ihre Einnahmen um 85 Prozent steigern kann, wie es bei der letzten Auktion der Fall war, solange DAZN und Sky nicht wirklich profitabel sind und ums Überleben kämpfen.

DFL-Boss Steffen Merkel: Schwieriges Marktumfeld

DFL-Boss Steffen Merkel (38) sagte gegenüber "Bild": "Wir haben kein einfaches Marktumfeld für die Ausschreibung, das will ich nicht verheimlichen."

Das Sinken der Einnahmen hätte gravierende Auswirkungen: geringere Einnahmen für die Vereine, niedrigere Budgets für Top-Spieler, steigende Ticketpreise und vieles mehr.

Aber letztendlich ist es egal, woher das Geld kommt, der Fan bezahlt es sowieso, mal direkt und mal indirekt.

Am Ende bleibt die Frage: Sind die Top-Ligen aufgrund der völlig aus dem Ruder gelaufenen Gehälter der Fußballprofis vielleicht nicht mehr rentabel für eine Übertragung ins Wohnzimmer?