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Reformierte Absteiger und frische Versuche: Die Aufstiegshoffnungen der 3. Liga!

Deutschland - Es war ein aufregendes Aufstiegsrennen in der 3. Liga letzte Saison, mit dem SV Elversberg als großer Überraschung und einem brisanten Finale. Jetzt starten die Pechvögel der letzten Saison erneut, während die Absteiger der zweiten Liga nach gründlicher Sanierung wieder aufsteigen wollen. Wer der Favorit ist? Ein Blick unter die Lupe mit TAG24 gibt Aufschluss.

SV Sandhausen marschiert Richtung Wiederaufstieg

Frischer Wind durch Abstieg! Das scheint das Motto beim SV Sandhausen zu sein, der nach elf Jahren zweitklassigem Fußball absteigen musste.

Mit Trainer Danny Galm (37) und Sportdirektor Matthias Imhof (55) hat der SVS eine neue Führungsriege etabliert und bemerkenswerte 26 Spieler haben den Club verlassen.

Unter den Abgängen sind u.a. Christian (23) und David Kinsombi (27), Linksverteidiger Chima Okoroji (26), Torwart Patrick Drewes (30) und Mittelfeldass Janik Bachmann (27), wobei diese Verluste durch 15 Neuzugänge ausgeglichen werden.

Diese Neuen unterstreichen ambitioniert die Aufstiegspläne des Clubs. Alexander Mühling (30) von Holstein Kiel, Ex-Dynamo-Kapitän Tim Knipping (30), Rouwen Hennings (35, Fortuna Düsseldorf) und Luca Zander (27, FC St. Pauli) bringen Erfahrungen aus höheren Ligen mit an den Hardtwald.

Alles andere als eine direkte Rückkehr in die 2. Bundesliga wäre angesichts des beachtlichen Etats und der erstklassigen Neuzugänge eine bittere Enttäuschung.

Dynamo Dresden zielt auf den Aufstieg im zweiten Versuch

Das Meppen-Fiasko verfolgt Dynamo Dresden immer noch. Nach einer enttäuschenden Hinrunde und einer herausragenden Rückrunde scheiterte Dynamos Aufholjagd schließlich im Emsland. Am Ende verpassten die Schwarz-Gelben sogar einen Platz im DFB-Pokal.

Doch die Stimmung ist trotzdem optimistisch und Dynamo hat den Aufstieg klar im Visier. Mit durchschnittlich knapp 25.000 Zuschauern bei Heimspielen ist das auch ein realistisches Ziel.

Die Mannschaft konnte Geschäftsführer Sport Ralf Becker (52) weitgehend zusammenhalten, schmerzhaft sind jedoch drei Abgänge. Knipping (30) wechselte eher unspektakulär nach Sandhausen, Christian Conteh (23) spielt künftig in Osnabrück und Torschützenkönig der 3. Liga, Ahmet Arslan (29, 1. FC Magdeburg), wird sicherlich vermisst werden.

Drei Neuzugänge, Lucas Cueto (27, KSC), Tom Zimmerschied (24, Hallescher FC) und Robin Meißner (23, Viktoria Köln), könnten unter Coach Markus Anfang (49) wichtige Spieler werden.

Kann Anfang die Lücke, die Arslan hinterlässt, durch eine gute Teamleistung füllen, könnte Dresden ein ernstzunehmender Anwärter auf den Drittliga-Titel sein.

1. FC Saarbrücken setzt auf erprobtes Team

Bis zur letzten Minute der letzten Saison befand sich der 1. FC Saarbrücken auf dem Relegationsplatz, bis die spektakulären Ereignisse an der Bremer Brücke die Aufstiegschancen der Saarländer zunichte machten.

Jetzt heißt es, sich wieder aufzuraffen, und dabei profitiert Trainer Rüdiger Ziehl (45) von einer hervorragenden Basis.

Trotz der Abgänge von Adriano Grimaldi (32), Dave Gnaase (26), Torwart Daniel Batz (32) und Marvin Cuni (22), bleiben einige starke Spieler dem Club erhalten, ergänzt durch die Neuzugänge Patrick Schmidt (29) und Kai Brünker (29).

Der neue Torwart Tim Schreiber (21) und die eindrucksvollen Patrick Sontheimer (25), Luca Kerber (21) und Richard Neudecker (26) könnten das stärkste Mittelfeld der Liga bilden.

Wenn Saarbrücken seinen effizienten Spielstil weiterentwickelt und das günstige Auftaktprogramm ausnutzt, könnte das kommende Saisonende ein fröhlicheres Erlebnis werden.

Wie wird sich Arminia Bielefeld nach der Umstrukturierung entwickeln?

Arminia Bielefelds Horrorszenario in der Relegation gegen Wehen Wiesbaden markierte den traurigen Höhepunkt eines rasanten Niedergangs, der die Kicker der Alm innerhalb eines Jahres von der Bundesliga in die 3. Liga beförderte.

Bilder eines niedergeschlagenen Fabian Klos (35) vor tobenden Fans sind herzzerreißend, allerdings ist der Rekordtorschütze einer der wenigen verbliebenen Spielern.

Der Umbruch in Ostwestfalen war enorm. 23 Spieler, darunter prominente Akteure wie Robin Hack (24), Bryan Lasme (24), George Bello (21), Masaya Okugawa (27) und Janni Serra (25) haben die Arminia verlassen.

Auf der Zugangsseite sind die Neuzugänge weniger bekannt, aber Nicklas Shipnoski (25), Merveille Biankadi (28), Manuel Wintzheimer (24) und Aygün Yildirim (28) könnten einen schlagkräftigen Angriff bilden.

Ob Christopher Lannert (25), Gerrit Gohlke (24), Semi Belkahia (24) oder die beiden jungen Torhüter Leo Oppermann (21) und Jonas Kersken (22) ein solides Fundament für den Aufstieg bilden können, ist jedoch fraglich.

Auch der neue Trainer Michél Kniat (37) muss sich erst noch bewähren. Er hat beim SC Verl gute Arbeit geleistet, aber die Erwartungen bei der Arminia sind deutlich höher. Der Aufstieg wird keine Selbstverständlichkeit sein.

FC Ingolstadt will nach dem Missgeschick wieder in die Spur kommen

Die verkorkste Rückrunde der letzten Saison ist in Oberbayern bereits vergessen. Trainer Michael Köllner (53) soll dafür sorgen, dass die schwachen Leistungen bis zu seinem Ämtsantritt unter Vorgänger Guerino Capretti (41) unter den Teppich gekehrt bleiben.

Die Shauka durch Neu-Sportdirektor Ivica Grlic (47) zeigten Stärke und verpflichteten Topspieler wie Verteidiger Simon Lorenz (26), Mittelfeld-Leader Lukas Fröde (28), Leon Guwara (27) und Yannick Deichmann (28).

Finanziell bewegen sich vermutlich nur die Sandhausener in ähnlichen Sphären wie die Einwohner der Audistadt. Zudem sollen sie eine Million Euro von Aarhus GF für Rechtsaußen Tobias Bech (21) kassiert haben.

Leider hat der FCI vor der neuen Saison mit vielen Verletzungen zu kämpfen - neun Spieler fallen bereits aus. Deshalb werden in Ingolstadt momentan kleinere Brötchen gebacken als noch in der Winterpause.

"Es muss wieder Euphorie und Energie entstehen. Vor allem zu Hause, denn die letzte Saison war eine komplette Katastrophe", sagte Stürmer Pascal Testroet (32) im Podcast "Rasengeflüster".

Sollte das gelingen, ist der FC Ingolstadt definitiv ein Kandidat für den Aufstieg.

Langjähriger Drittligaspieler Joe Enochs soll den SSV Jahn Regensburg festigen

An der Donau wird den Verantwortlichen des SSV Jahn Regensburg wahrscheinlich schon im Mai bewusst gewesen sein, dass die 3. Liga nach dem kontinuierlichen Abwärtstrend der vergangenen Jahre unausweichlich ist.

Deshalb hat man Trainer Joe Enochs (51) verpflichtet, der mit 254 Spielen in der 3. Liga eine Menge Erfahrung mitbringt. Zusammen mit dem neuen Geschäftsführer Sport Achim Beierlorzer (55) hat der US-Amerikaner aber auch eine Menge Arbeit vor sich.

Nur Alexander Weidinger (26), Benedikt Saller (30), Christian Viet (24), Konrad Faber (25) und Oscar Schönfelder (22) haben den Verein trotz des Abstiegs nicht verlassen.

Unter den restlichen 19 Neuzugängen stechen Mittelfeldroutinier Andreas Geipl (31), Verteidiger Florian Ballas (30), U20-Nationaltorwart Felix Gebhardt (21) und Stürmer Elias Huth (26) hervor.

Der Umbruch könnte von etwas Geduld profitieren, was für den Absteiger zunächst wohl einen Platz im oberen Mittelfeld bedeutet.