Video-Enthüllung: Spanische Fußballerinnen verlangen im Bus noch einen Kuss von Rubiales
Madrid (Spanien) - Die Kontroverse um den spanischen Kuss eskaliert weiter. Eine aufgetauchte Videoaufnahme aus dem Teambus unmittelbar nach dem Finalerfolg der spanischen Mannschaft spricht eine deutliche Sprache.
Die Aufnahmen legen nahe, dass sich das Team keineswegs über den Kuss geärgert hat, sondern sogar einen weiteren von ihrem Präsidenten Luis Rubiales (46) gewünscht hat.
Das Video wurde am Dienstag auf der Plattform X (vorher Twitter) geteilt und zeigt, wie die Spanierinnen ihren WM-Triumph im Teambus feiern.
Zu sehen ist Jennifer Hermoso (33), die eine Flasche Champagner hält, auf ihr Smartphone blickt und zu lachen beginnt.
Grund dafür ist ein von einem User erstelltes Meme, das den Kuss, den Rubiales Hermoso gab, mit dem Kuss vergleicht, den die Torhüter-Ikone Iker Casillas (42) seiner damaligen Freundin Sara Carbonero (39) nach dem WM-Sieg der spanischen Männer 2010 gab.
Hermoso lachte über diese Gleichstellung und erzählte einer Kollegin von der Szene bei der Medaillenübergabe, in der Rubiales sie küsste.
Das vollständige Video wurde von einem User auf X zur Verfügung gestellt. Wer genau das Video erstellt hat, bleibt unklar.
Kein Unbehagen über Rubiales' Kuss im Teambus erkennbar
Die Szene endet hier jedoch nicht.
Nicht lange danach rief offenbar das gesamte Team nach einem weiteren Kuss, den Rubiales, der kurz darauf im Teambus auftauchte, jedoch ablehnte.
Abseits moralischer oder rechtlicher Bewertungen erstaunt es, wie stark die im Video festgehaltenen Ereignisse von den späteren Aussagen der Spielerinnen abweichen.
Innerhalb von 24 Stunden verkündete das ganze Team: "Angesichts der bisherigen Geschehnisse wollen wir klarstellen, dass alle unterzeichnenden Spielerinnen nicht für das Nationalteam antreten werden, solange die aktuelle Führung im Amt ist."
Gleichzeitig rief der gesamte Bus nach einem weiteren Kuss - und das offenbar in dem Wissen darum, dass er kaum ernst genommen wird. Es ist der Kuss, für den sich Rubiales entschuldigte. Sie lachen gemeinsam darüber.
Mehr noch, das Team rief "Presi, Presi" (kurz für Präsident), womit Rubiales gemeint war. Der Präsident des spanischen Fußballverbands bat schließlich beschämt darum, aufzuhören, da es ihm unangenehm war.
Aber bald hatte alles eine größere Bedeutung. Geht es hier um etwas anderes und der Vorfall ist nur der Auslöser? Denn Anlass für Rubiales' Absetzung gab es schon zuvor: 2022 wurde ihm vorgeworfen, eine private Sexparty als Arbeitsbesprechung deklariert zu haben.