zurück

Kuss-Skandal Rückblick: Jennifer Hermoso bekam Morddrohungen!

Madrid - Etwa drei Monate nach dem berüchtigten Kuss-Vorfall , sprach die betroffene Jennifer Hermoso (33) zum ersten Mal in einem Interview über ihre öffentliche Position und die daraus resultierenden persönlichen Folgen. Die Fußball-Weltmeisterin beschrieb ihren Widerstand gegen eine Trivialisierung des Übergriffs durch den damaligen spanischen Verbandschef Luis Rubiales (46) als Bestreben, gesellschaftliche Verhältnisse zu verbessern.

"Ich will als jemand in Erinnerung bleiben, der Spanien weiter vorangebracht hat und vor allem als jemand, der versucht hat, das Denken zu verändern", äußerte die 33-Jährige gegenüber der spanischen Ausgabe von GQ, nach ihrer Ernennung zu "Spaniens Frau des Jahres" durch das Magazin. Im Kampf um ihr Ziel setzt Hermoso große Hoffnungen in die zur Unterstützung ins Leben gerufene Stiftung "#SeAcabo (Es ist vorbei)".

"Ich hoffe, dass dies eine neue Ära für den Frauensport einläuten wird. Wenn ich meinen Beitrag dazu leisten muss, werde ich nicht zögern", betonte die in Mexiko spielende Sportlerin. 78 Tage nach dem bitteren Skandal bestätigte Hermoso in der GQ ihren Bedarf an psychologischer Hilfe, um die "schwierige Phase" der vergangenen Wochen zu bewältigen.

"Die Tatsache, dass ich sogar Morddrohungen bekommen habe, an die ich mich nie gewöhnen kann, ist bedrückend. Ich musste die Folgen einer Aktion bewältigen, die ich nicht provoziert oder ausgewählt habe."

Luis Rubiales, ehemaliger Präsident des spanischen Fußballverbandes, von der FIFA für drei Jahre suspendiert

Hermoso gelangte durch den von Rubiales erzwungenen Kuss auf ihren Mund während der Siegerehrung für Spaniens Sieg bei der Frauen-WM in Australien global ins Rampenlicht. Der in den darauffolgenden Wochen trotz weltweiter Empörung weiterhin unaufrichtige und selbstbezogene Funktionär trat erst nach seiner vorherigen Suspendierung durch die FIFA zurück.

Hermoso reichte auch eine Anzeige wegen sexueller Belästigung gegen Rubiales ein. Der Skandal führte daraufhin auch zu strukturellen Veränderungen innerhalb des Verbandes auf Druck der meisten Weltmeisterinnen. Sportlich hat Hermoso in der letzten Zeit ihr Comeback im spanischen Team gefeiert.

Bezüglich der ersten internationalen Spiele der Ibererinnen nach dem WM-Sieg wurde die Stürmerin zunächst offiziell nicht nominiert, zum Schutz ihrer eigenen Person.