Kuss-Kontroverse: Sportgericht verhindert vorläufige Suspendierung von Präsident Rubiales
Madrid - Im Zuge einer Kuss-Kontroverse in Spanien, hat das höchste Sportgericht Tad eine mögliche Suspendierung von Luis Rubiales, dem Präsidenten des spanischen Fußballverbandes RFEF, blockiert.
Die Justiz entschied am Freitagabend, nur aufgrund eines "schweren" Fehlverhaltens ein Verfahren gegen den Sportlenker zu eröffnen, so berichteten der staatliche TV-Sender RTVE und andere nationale Medien.
Eine vorläufige Suspendierung durch die Sportbehörde CSD hätte nur bei einem Verfahren aufgrund eines "sehr schweren" Fehlers stattgefunden.
Sollte Tad Rubiales im Verlauf des Verfahrens für schuldig halten, könnte eine Sperre von zwei Jahren aufgrund des "schweren" Fehlverhaltens erfolgen.
Sportminister Miquel Iceta äußerte Bedauern darüber, dass der CSD nicht länger die Möglichkeit zur direkten Suspendierung von Rubiales hat.
Die Sportbehörde wird nun allerdings beim Tad beantragen, dass Rubiales während des Verfahrens vorläufig suspendiert wird, bestätigte Iceta in seiner ersten Reaktion auf das Richterurteil bei einer Pressekonferenz am Abend in Barcelona. Dies sei gesetzlich in solchen Fällen vorgesehen.
"Wir werden keinerlei Respektlosigkeit gegenüber Frauenrechten dulden", betonte Iceta.
Der ungefragte Kuss an Jennifer Hermoso brachte Luis Rubiales in die Medien
Rubiales kann derzeit sein Amt ohnehin nicht ausüben, da die FIFA bereits ein disziplinarisches Verfahren gegen ihn eingeleitet hat und den 46-Jährigen für zunächst 90 Tage suspendiert hat.
Der RFEF wird aktuell vom Interimspräsidenten Pedro Rocha geleitet. Auch der Verband verlangt Rubiales' Abtritt.
Bei der Siegerehrung der Spanischen Fußballweltmeisterinnen in Australien küsste Rubiales die Spielerin Jennifer Hermoso unaufgefordert auf den Mund.
Im Nachhinein sah sich der Funktionär wachsendem Druck ausgesetzt, viele forderten in Spanien seinen Rücktritt.
In einer hitzigen Rede vor einer außerordentlichen Generalversammlung des RFEF lehnte Rubiales diesen jedoch ab.
Er betonte erneut, dass der Kuss im beidseitigen Einvernehmen erfolgte. Hermoso dementierte diese Behauptung jedoch mehrfach.