Kleiton Lima tritt als Trainer nach Missbrauchsvorwürfen von 19 Spielerinnen zurück
Brasilien - Als der erfolgreichste Frauenfußball-Trainer Brasiliens galt Kleiton Lima (49), doch jetzt sieht es so aus, als wäre seine Karriere am Ende. Nachdem er vom FC Santos, seinem aktuellen Verein, nach Vorwürfen des Mobbings und sexuellen Missbrauchs an 19 Spielerinnen bereits einmal zurückgetreten war, kam es erneut zum Rücktritt. Nach seiner Wiedereinstellung Anfang April trotz der schweren Vorwürfe, regte sich heftiger Widerspruch. Die Interna vom letzten Jahr, als Lima nach Aufkommen der Beschuldigungen in 19 Briefen der Spielerinnen seinen Posten räumte, umfassten Vereinsinterne Untersuchungen, die schlussendlich aufgrund von Beweismangel eingestellt wurden. Trotz einer Pause von vier Monaten und der Hoffnung des FC Santos, dass die Angelegenheiten beigelegt seien, wurden bei den Spieltagen am Wochenende massive Proteste laut. Viele Spielerinnen demonstrierten symbolisch mit bedeckten Augen, Ohren oder Mund gegen das Ignorieren der Vorwürfe, einige trugen dabei Trikots mit der Nummer 19 als Zeichen für die mutmaßlichen Opfer. Lima, der mit der brasilianischen Frauen-Nationalmannschaft zwischen 2008 und 2011 bemerkenswerte Erfolge, darunter den fünften Platz bei der WM 2011 in Deutschland und den Gewinn der Copa América Femenina 2010, erzielt hatte und bereits eine lange Karriere beim FC Santos von 1997 bis 2010 sowie eine Rückkehr 2022 nach einem Intermezzo im Männerfußball genoss, sieht sich nun dem Ende seiner Laufbahn gegenüber. Nach den Protesten und erhaltenen Morddrohungen gegen sich und seine Familie entschied sich Lima zum Rücktritt. Der Fall tritt in eine Zeit erhöhter Aufmerksamkeit für sexuelle Gewaltverbrechen im brasilianischen Fußball, angeheizt durch die Verurteilungen der Star-Spieler Dani Alves und Robinho wegen Vergewaltigungen. Das öffentliche Echo könnte nun Limas Karriere endgültig beenden.