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Trotz Favorit Brasilien: Nur durch Crowd-Funding ist Jamaika in der WM angetreten!

Australien -Überraschung sowohl bei den Frauen-WM! Zum ersten Mal seit 1995 ist Brasilien, einer der Titelfavoriten, in der Vorrunde einer Weltmeisterschaft ausgeschieden. Der Fußballzwerg Jamaika hat gegen sie gewonnen - doch fast hätten es die "Reggae Girlz" aus dem Karibikstaat nicht zur WM geschafft!

Zwischen dem jamaikanischen Frauenfußballteam und ihrem Verband (JFF) herrscht Unstimmigkeit - weil der Verband die professionelle Vorbereitung auf die zweite WM-Teilnahme in der Geschichte der jamaikanischen Fußballerinnen behindert!

Im Juni haben die Reggae Girlz in ihren Social-Media-Kanälen offen gelegt, mit welchen Schwierigkeiten sie aufgrund des Verbands zu kämpfen haben.

Aufgrund der mangelnden Organisation des JFF haben sie mehrere offizielle FIFA-Freundschaftsspiele verpasst, was ihre Vorbereitung auf die WM stark beeinträchtigt hat.

Des Weiteren haben sich die jamaikanischen Fußballerinnen über schlechte Planung in Bezug auf Transport, Unterkünfte, Trainingsbedingungen, Bezahlung, Kommunikation, Ernährung und den Zugang zu geeigneten Ressourcen beschwert - grundsätzlich alles, was ein Team zur Vorbereitung auf ein großes Event benötigt!

Es gab mehrere Gespräche mit dem Verband, jedoch gab es keine Lösungen und auch vertraglich vereinbarte Entschädigungen wurden nicht ausgezahlt.

Aus diesem Grund haben sich die Reggae Girlz auf Crowd-Funding verlassen, um sich finanzieren zu können!

Zwei Crowd-Funding-Kampagnen helfen Jamaika, Unterkunft und Verpflegung zu bezahlen!

Die Mutter der jamaikanischen Mittelfeldspielerin Havana Solaun (30) konnte den finanziellen Kampf des Teams nicht länger mit ansehen und hat eine GoFundMe-Kampagne gestartet.

"Die Reise nach Australien im Juli 2023 ist ein teures Vorhaben, und es ist mein Ziel, sowohl dem Team als auch den Spielern zu ermöglichen, sich auf das Spiel zu konzentrieren, indem ich Gelder sammle, um einen Teil der Kosten für dieses unglaubliche Abenteuer Down Under zu decken", schrieb Sandra Brower.

Auch die Reggae Girlz Foundation hat eine Crowd-Funding-Kampagne gestartet, die das Ausmaß der Probleme mit dem Verband weiter verdeutlichte: "Das gesamte gesammelte Geld wird verwendet, um die Kosten für Veranstaltungsort, Reise, Unterkunft und Mahlzeiten der Spieler direkt zu begleichen."

Von den angestrebten 175.000 Dollar (circa 160.000 Euro) aus beiden Kampagnen, konnten bisher etwa 100.000 Dollar gesammelt werden - Geld, das sicherlich erheblich dazu beigetragen hat, den Aufenthalt der jamaikanischen Nationalmannschaft in Australien zu erleichtern, insbesondere da dieser sich durch den Einzug in die letzten 16 verlängert hat.

Mit dem Erreichen des Achtelfinales erhalten die Spielerinnen zwar höhere Prämien, doch sie hoffen, dass sie diese nicht komplett für ihren Aufenthalt während des WM-Turniers ausgeben müssen.

Jamaikanischer Verband nutzt trotzdem den Erfolg der Reggae Girlz

Trotz der Dispute mit dem Frauenteam, hat der jamaikanische Fußballverband freudige Posts über den Einzug ins Achtelfinale des Teams gemacht - ohne jeglichen Hinweis auf die Streitigkeiten und fehlende Unterstützung.

Dies hat bei vielen Reggae Girlz-Fans für Unmut gesorgt. In den Kommentaren fordern zahlreiche Anhänger den JFF auf, das Team zu unterstützen: "Schämt euch", "Jetzt steht ihr hinter ihnen?" und "Vielleicht solltet ihr das Team beim nächsten Mal wirklich unterstützen" sind nur einige der Botschaften, die an den Verband gerichtet sind.

Ob dies den JFF dazu bewegen wird, seine Haltung zu ändern und das Crowd-Funding somit überflüssig wird?