Entscheidung gefallen: Brasilien ist Gastgeber der Frauen-WM 2027!
Enttäuschung für den DFB und seine Partner: Die Hoffnung, die Frauen-WM 2027 in Deutschland, Belgien und den Niederlanden auszutragen, wurde zunichte gemacht, da die FIFA-Mitglieder beim Kongress in Bangkok mit einer Mehrheit von 119 zu 78 Stimmen für Brasilien stimmten. Somit findet das Turnier erstmals in Südamerika statt. FIFA-Präsident Gianni Infantino verspricht die "beste WM aller Zeiten" in Brasilien, während Ednaldo Rodrigues, Brasiliens Verbandschef, den Zuschlag als "Sieg für den Frauenfußball" bezeichnet. Nach der erfolgreichen Ausrichtung im Jahr 2011 hatte sich Deutschland mit dem Slogan "Breaking New Ground" und in Partnerschaft mit Belgien und den Niederlanden erneut beworben. Trotz Rückzügen der Bewerbungen aus den USA, Mexiko und Südafrika im April und hohen Ambitionen seitens des DFB-Präsidenten Bernd Neuendorf für ein kommerziell erfolgreiches und kompaktes Turnier, welches die "größte Feier des Frauenfußballs" hätte werden sollen, galt die DFB-Bewerbung als Außenseiter. Die FIFA-Evaluation brachte Brasilien 4,0 und die europäischen Bewerber 3,7 von möglichen 5 Punkten, allerdings ohne damit eine endgültige Vergabeentscheidung vorwegzunehmen. Der Evaluationsbericht führte trotzdem zu Diskussionen und Zweifeln.
FIFA fordert staatliche Unterstützung und steuerliche Vergünstigungen
Der Bericht kritisiert rechtliche Risiken bei den Europäern, die für die FIFA "erhebliche operative und finanzielle Probleme" bedeuten könnten. Die Bewertung zielt auf maximale FIFA-Erträge ab, insbesondere durch staatliche Unterstützung und steuerliche Erleichterungen, was bei früheren Veranstaltungen schon oft ein Streitpunkt war. Trotz intensiver Bemühungen, unter anderem durch Bundeskanzler Olaf Scholz, den belgischen Premierminister Alexander De Croo und den niederländischen Premierminister Mark Rutte, blieben die Anstrengungen der deutschen Seite letztlich erfolglos.
Weniger Aussichten auf eine Heim-Frauen-WM für den DFB?
Die Aussichten des DFB auf eine baldige Frauen-WM im eigenen Land schwinden, besonders da FIFA-Präsident Infantino die Beziehungen in die USA vor dem Männerturnier 2026 intensiviert, was die USA als möglichen Austragungsort für die Frauen-WM 2031 positioniert. Eine nächste Chance für Deutschland könnte somit frühestens 2035 entstehen. Brasilien profitiert derweil von bereits vorhandenen Infrastrukturen, zurückbleibend von der Männer-WM 2014 und den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro. Dabei erinnert man sich gerne zurück, als Deutschland 2014 das Turnier gewann.