Bundespolizeieinsatz für Europa League Match: S-Bahnhof verraucht, Person in Haft
Hamburg - Im Zusammenhang mit dem Europa League Spiel zwischen FK Schachtar Donezk und Olympique Marseille war die Bundespolizei Hamburg mit über 100 Beamten zur Überwachung von An- und Abreisen aktiv. Zusätzlich war die Deutsch-Französische Einsatzeinheit "Daniel Nivel" (DFEE) mit 13 Kräften für das Fußballevent angefordert. Am Donnerstagabend um 18:45 Uhr, als das Spiel im Hamburger Volksparkstadion vor ca. 30.000 Fans begann, wurden etwa 1800 Marseille-Anhänger erwartet, darunter 200 Personen, die als Risikofans eingestuft waren. Ungfähr 9000 Personen reisten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zum Spiel. Etwa 1000 Fans aus Marseille versammelten sich am Nachmittag in der Nähe der Reeperbahn und zogen in großen Gruppen zum S-Bahnhof Reeperbahn, wo zwischen 16:40 und 17:00 Uhr wiederholt Pyrotechnik auf die Gleise geworfen wurde, erheblicher Rauch entstand und die Brandmeldeanlage auslöste; diese musste von der alarmierten Feuerwehr zurückgesetzt werden.
Sonderzug geleitet Fans zum Stadion
Um 17:07 Uhr setzte die Bundespolizei einen Sonderzug ein, der aufgrund der schlechten Sicht nur sehr langsam in den Bahnhof einfuhr. "Die 1000 Marseille-Anhänger wurden anschließend mit einer Begleitung von etwa 60 Bundes- und Landespolizisten vom S-Bahnhof Reeperbahn direkt zum S-Bahnhof Othmarschen gebracht", führte die Bundespolizei aus. Nach der Evakuierung des Bahnsteigs durch das Sicherheitspersonal der Deutschen Bahn wurde eine einstündige Belüftungspause eingeleitet, währenddessen keine S-Bahnen am S-Bahnhof Reeperbahn stoppten. Auch der benachbarte S-Bahnhof Königstraße erfuhr eine Verrauchung, wodurch die Brandmeldeanlage aktiviert wurde und der Bahnverkehr dort pausierte. Die Sonder-S-Bahn zeigte nach der Nutzung Graffitischäden und Sachbeschädigungen. Ein 28-jähriger Franzose wurde als Tatverdächtiger von der Bundespolizei auf frischer Tat gefasst, mit einem Edding als Beweismittel. Nach polizeilichen Maßnahmen wurde der Festgenommene vor Ort entlassen.