Königliche Macht für Mintzlaff im Fußball nach BVB-Watzke?
Leipzig/Berlin - In der lukrativen Welt des europäischen Club-Fußballs strebt Oliver Mintzlaff (48) an, eine prominentere Rolle einzunehmen. Der ehemalige Chef von RB Leipzig und aktuelles Vorstandsmitglied der Red Bull GmbH, bewirbt sich um einen Platz im Vorstand der European Club Association (ECA).
Der 48-Jährige aspiert darauf, die Position von Hans-Joachim Watzke (64) von Borussia Dortmund zu übernehmen, der nach seinem Einzug in das Exekutivkomitee der UEFA sein ECA-Mandat wie erwartet abtritt.
Über Mintzlaffs Teilnahme im höchsten ECA-Organ wird am Donnerstag bei den Wahlen des Verbandes in Berlin entschieden. Bereits am Mittwoch treffen sich die Vertreter der europäischen Spitzenvereine in einem luxuriösen Hotel der Hauptstadt neben dem Zoologischen Garten.
Mintzlaffs Bewerbung bringt gewisse Komplikationen mit sich. Tatsächlich dürfen nur Vereinsvertreter im ECA-Vorstand sitzen, die im operativen Geschäft eines Vereins tätig sind. Das ist Mintzlaff nach seiner Beförderung in den Red Bull-Vorstand nicht mehr, aber er ist immer noch Aufsichtsratsmitglied des Leipziger Bundesligisten - das könnte genug sein.
Es gilt als sicher, dass Jan-Christian Dreesen (56), der Vorstandsvorsitzende von Bayern München, die Nachfolge von Oliver Kahn (54) bei der ECA antritt.
„Dann wären wir das einzige Land mit drei Vorstandsmitgliedern“
"Wir hoffen, dass sowohl Jan Dreesen als auch Oliver Mintzlaff gewählt werden. Damit wären wir das einzige Land mit drei Vorstandsmitgliedern", sagte Bayer Leverkusens Geschäftsführer Fernando Carro (59) gegenüber der Deutschen Presse-Agentur bei der Auslosung der Europa-Liga in Monaco vergangene Woche.
Carro hat seinen Sitz bei der ECA bereits sicher. Beim Fürstentum hatte auch Mintzlaff bei einer Gala im Sportingklub mit Blick auf die Adria viele Gespräche mit anderen Vereinsleitern geführt.
Indirekt könnte der deutsche Fußball durch Hertha BSC, den früheren Krisenverein der 2. Liga, einen vierten Vertreter in der ECA-Führung aus dem Männerfußball erhalten.
Joshua Wander, Chef des Berliner Investors 777 Partners, bewirbt sich als Repräsentant des belgischen Klubs Standard Lüttich, der ebenso wie die Hertha zum Portfolio des US-Unternehmens gehört. Darüber hinaus kandidiert Michael Meeske vom VfL Wolfsburg in der sogenannten Unterkategorie des Frauenfußballs.