Warum kam es zum Auktions-Stopp der Bundesliga TV-Rechte? Der Konflikt zwischen DFL und DAZN erklärt
Frankfurt am Main - Ein beispielloser Vorgang ereignete sich vor etwa einer Woche, als die DFL die Vergabe der TV-Rechte abrupt stoppte, folgend auf einen offiziellen Beschwerdebrief von DAZN an die Deutsche Fußball Liga. Ein kürzlich von der FAZ veröffentlichter Bericht bringt jedoch neue Erkenntnisse, die die Vorwürfe des Streaminganbieters in einem anderen Licht erscheinen lassen. Der Anbieter DAZN behauptete, für das Rechtepaket B, welches die Spiele am Freitagabend und Samstagnachmittag umfasst, das „finanziell vorteilhafteste und attraktivste Angebot vorgelegt zu haben“. Entgegen der Erwartung wurde dieses Angebot jedoch von der DFL abgelehnt, die kurzfristig eine Bankgarantie verlangte. DAZN zeigte sich darüber verwundert und beschuldigte den Ligaverband, das Ergebnis der Ausschreibung voreingenommen zu beeinflussen. Der Grund für die Ablehnung seitens der DFL könnte jedoch laut FAZ darin liegen, dass DAZN in der aktuellen Rechteperiode seinen finanziellen Verpflichtungen nicht immer termingerecht nachgekommen ist, mit ausstehenden Zahlungen in signifikanter Höhe. Zwischen der DFL und DAZN wurden mehrere Ratenzahlungen vereinbart, von denen aktuell bedeutende Beträge noch offen sind.
TV-Rechte-Vergabe verzögert sich: Zahlungsschwierigkeiten bei DAZN?
Um sicherzustellen, dass die Profiklubs ihre Gelder erhalten, musste die DFL finanzielle Mittel extern beschaffen und mit DAZN finanzielle Zwischenlösungen aushandeln. Während DAZN die Anschuldigungen zurückweist und beteuert, alle Zahlungen fristgerecht geleistet zu haben, bezieht sich dies laut FAZ lediglich auf die nachträglich vereinbarten Konditionen. Die ursprünglich für 2020 festgelegten Zahlungsziele wurden dementgegen nicht erfüllt. Es ist daher verständlich, dass die DFL angesichts dieser Umstände das Vertrauen in DAZN verloren hat und nach größerer finanzieller Sicherheit verlangte, die DAZN nicht sofort bereitstellen konnte. Ein neuer Termin für die Fortsetzung der TV-Rechte-Auktion steht noch aus, und welche Partei die Übertragungsrechte für die Spielzeiten 2025 bis 2028 sichern wird, bleibt weiterhin ungewiss.