DFL unterbricht Auktion der Bundesliga-Medienrechte nach DAZN-Beschwerde!
Frankfurt/Main - Ein unerwarteter Schritt: Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat den Prozess für den Verkauf der TV-Rechte abrupt gestoppt, wie die Liga am Mittwochabend bestätigte. Der Hintergrund dieser beispiellosen Entscheidung liegt in einer offiziellen Beschwerde von DAZN, die, wie aus Berichten der "Bild" und "Frankfurter Rundschau" hervorgeht, am Mittwoch in einem Schreiben an die DFL-Geschäftsführer Marc Lenz und Steffen Merkel sowie an die Bundesliga-Vereine gerichtet wurde und schwere Anschuldigungen äußerte. Daraufhin informierte die DFL-Führung die Clubs über die Unterbrechung des Verfahrens. Ein Sprecher äußerte sich deutlich: "Die DFL weist die Vorwürfe von DAZN entschieden zurück." Alle vier Jahre werden die Medien-Rechte von der Bundesliga verkauft, und in dieser Woche sollte eigentlich die Auktion für die Spielzeiten von 2025/26 bis 2028/29 an einem geheim gehaltenen Ort starten. Diese ist jetzt ausgesetzt, während die DFL das weitere Vorgehen evaluiert. Besonders heikel: DAZN fühlte sich bei dem Bieten um das umfangreiche Paket B, welches insgesamt 196 Live-Spiele umfasst, darunter die begehrten Samstagsspiele um 15:30 Uhr und die Freitagabendspiele sowie die Relegation, ungerecht behandelt. Strittiger Punkt war, dass DAZN statt einer Bankgarantie eine "harte Patronatserklärung" abgeben wollte, was zunächst akzeptiert wurde. Jedoch wurde kurzfristig, am 15. April 2024, eine konkrete Bankgarantie innerhalb von 24 Stunden gefordert – ein Ansinnen, das DAZN als unerfüllbar ansah. Die DFL widerspricht den Anschuldigungen, verwehrte sich insbesondere gegen "die vielen unrichtigen Darstellungen und verkürzten Sachverhalte im Schreiben der DAZN Group Limited", und betonte, das Auswahlverfahren würde gemäß den zuvor gegenüber dem Bundeskartellamt kommunizierten Ausschreibungsbedingungen, transparent und diskriminierungsfrei fortgeführt.