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SV Oberachern strebt nach Triumph gegen SC Freiburg

Achern - Es ist der klassische Kampf zwischen David und Goliath! Der SV Oberachern, ein Team aus der Fußball-Oberliga, hat am kommenden Sonntag seinen großen Auftritt in der ersten Spielrunde des DFB-Pokals, wo er auf den Bundesligisten SC Freiburg trifft. Die Rollenverteilung ist offensichtlich, trotzdem freut sich der hoffnungslose Außenseiter bereits auf das Spiel.

In Oberachern, einem beschaulichen Stadtteil von Achern in Mittelbaden, leben knapp 4400 Menschen. Viele von ihnen werden an diesem Sonntag zur Hauptfußballzeit um 15.30 Uhr in das rund 100 Kilometer entfernte Freiburg reisen.

Die dortige Begegnung des Teams von Trainer Fabian Himmel (30) im DFB-Pokalspiel gegen den SC Freiburg ist ein spannendes Derby der Region Baden - ein Pflichtspiel, das für viele Spieler und Fans des unterklassigen Vereins kaum attraktiver sein könnte.

Abgesehen von der romantischen Fußballatmosphäre geht es in diesem Pokalwettbewerb vor allem darum, dem klaren Favoriten möglichst Paroli zu bieten.

Die Aussichten für den in einer viermal tieferen Liga spielenden SV Oberachern dürften realistisch gesehen begrenzt sein, aber das tut der Begeisterung des Teams aus Achern keinen Abbruch.

Sportleiter von Oberachern: "Für mich kommt der Kreislauf zum Abschluss"

Marc Lerandy (41), sportlicher Leiter von Oberachern, sieht dem Duell mit großer Vorfreude entgegen.

Im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur kann der ehemalige Profi des 1. FC Saarbrücken kaum seine Begeisterung für den Europa-League-Teilnehmer verbergen.

"SC ist der Top-Club der Region. Einige unserer Spieler haben eine Fußballvergangenheit in Freiburg. Auch für mich schließt sich ein Kreis", sagt Lerandy und betont den speziellen Derby-Charakter dieses Spiels.

Tatsächlich haben einige Funktionäre und Spieler des SV Oberachern, der die neue Saison letzte Woche Freitag mit einer Niederlage von 1:4 gegen Göppinger SV begann, Verbindungen zum Sportclub.

Der Kapitän aus Oberachern, Nicola Leberer (27), hat beispielsweise auch in der Vergangenheit für das zweite Team des SC Freiburg gespielt. Lerandy spielte in seiner Jugend unter dem berühmten Trainer Christian Streich (58), den er für seine Bescheidenheit sehr schätzt.

DFB-Pokal: Ein "Heimspiel" in der Heimat des Gegners

Das besondere an der Situation am kommenden Sonntag wird durch einen Blick auf den Spielort der ersten Runde deutlich.

Das Spiel findet im traditionsreichen Dreisamstadion statt - wahrscheinlich vor vollem Haus. Trotz der bereits im vergangenen Jahr erreichten Premiere im DFB-Pokal gegen Borussia Mönchengladbach (1:9), welches an genau demselben Ort stattfand, erwartet Lerandy dieses Jahr noch mehr Zuschauer. Kein Wunder, denn der SC hat im eigenen Stadion ein echtes Heimspiel.

"SC Freiburg spielt in einer ganz anderen Liga. Es wird dieses Mal sicherlich voll sein. Darüber hinaus spielt SC seit zwei Jahren äußerst stabil“, schätzt der Funktionär des SV Oberachern realistisch ein.

Trotzdem will sein Team Spaß haben und so lange wie möglich Spannung erzeugen, verspricht Lerandy und fügt hinzu, dass seine Mannschaft versuchen wird, ihre Werte nicht zu verkaufen und sich nicht nur in der Verteidigung zu verstecken. "Wir wollen schon hier und da angriffen", gibt sich Lerandy selbstbewusst.

Wenn es nach dem SV Oberachern geht, könnte das Spiel am nächsten Samstag sehr spannend werden. Für den Verein und seine Fans wird dieses DFB-Pokal-Erlebnis auf jeden Fall Geschichtsträchtig - vielleicht sogar mit einem weiteren Tor gegen einen Erstligisten.