zurück

Finanzielle Misslage beim DFB-Campus! Verband prognostiziert Millionen-Defizit für 2024

Frankfurt am Main - Die Situation um den DFB-Campus in der Verbandszentrale in Frankfurt am Main verschlechtert sich: Für das kommende Jahr wird ein Defizit in Millionen-Höhe prognostiziert!

Viele hohe Amtsträger sahen ihn als Prestigeobjekt. Der brandneue DFB-Campus sollte den Beginn einer neuen Ära symbolisieren.

Kritik am kostspieligen Großprojekt des nationalen Verbands war schon während der Bauphase laut geworden. Insbesondere Amateurvereine beklagten, dass das Geld effektiver hätte eingesetzt werden können.

Die Baukosten für den Gebäudekomplex stiegen von den ursprünglich veranschlagten 150 Millionen Euro auf 180 Millionen Euro.

Doch das war noch nicht alles: Wie die Deutsche Presseagentur (DPA) berichtet, prognostiziert der DFB ein strukturelles Defizit aus Einnahmen und Ausgaben von 15 Millionen Euro für 2024! Diese Information stammt aus einer Anfrage an den DFB-Schatzmeister Stephan Grunwald.

Vor dem außerordentlichen Bundestag des Verbandes am Freitag dürfte dieses geplante Defizit bei Sportfunktionären und Fans zu angeregten Diskussionen führen.

Der im Sommer 2022 eingeweihte DFB-Campus wird zum finanziellen Desaster

Das geplante Defizit für den DFB-Campus ist ein weiterer Tiefpunkt in der kurzen Geschichte des einstigen Vorzeigeprojekts, das eigentlich den deutschen Spitzensport fördern sollte.

Seit der Eröffnung im Sommer 2022 berichten DFB-Mitarbeiter von mangelnder Belegung, Leerstand und beschädigtem Inventar. Vor allem fehlt dem Campus ein Nutzungskonzept, was sich nun negativ auf die Planzahlen auswirkt:

Die Betriebskosten übersteigen offenbar deutlich die Einnahmen aus Auslastung und Mieteinnahmen. Der DFB-Schatzmeister Grundwald erklärt dazu gegenüber der DPA:

"Wir arbeiten an weiteren Maßnahmen zur Reduzierung des strukturellen Defizits und werden diese im Haushaltsplan für das Jahr 2024 berücksichtigen. Wir prüfen generell Einsparmöglichkeiten bei Projekten, Sachaufwand und auch Personalkosten."

Das bedeutet: Die Anschaffung neuer technischer Ausstattung wird in Frage gestellt, Stellen werden abgebaut und die Anzahl der Projekte verringert. Dies könnte zu einer noch geringeren Nutzung der Einrichtungen führen - der Campus droht, ein finanzielles Desaster zu werden!

Trotz allem erscheinen solche Maßnahmen angesichts des Finanzberichts für 2021 unvermeidbar. Damals wurde unter anderem wegen Steuerrückstellungen ein Minus von 33,5 Millionen Euro verzeichnet.