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Sammer verstärkt DFB-Kritik: "Seien wir realistisch: Wir sind am Ende"

Berlin - Kurz nach seiner Kritik am aktuellen Zustand des deutschen Fußballs im "Phrasenmäher"-Podcast der Bild, erhöht Matthias Sammer (55) den Druck und erläutert seine Ansichten genauer.

Der Ex-Nationalspieler Matthias Sammer erneuert seine Unzufriedenheit mit der Entwicklung des Fußballs in Deutschland.

"Meiner Meinung nach stecken wir in der größten Krise, die der deutsche Fußball in der jüngsten Geschichte durchmacht", äußerte der ehemalige Sportdirektor des Deutschen Fußball-Bundes im Interview mit der Süddeutschen Zeitung (Samstag).

"Lasst uns realistisch sein: Wir sind am Ende." Sowohl auf der Ebene der Clubs als auch des Verbands seien wir weit vom Ziel Weltspitze entfernt. Sammer äußert sich auch zu den Hauptgründen für diesen Abstieg:

"Die nackte Wahrheit ist: Der deutsche Fußball hat seine Identität komplett eingebüßt." Wir hätten fast Schamgefühl bei "diesen deutschen Tugenden" wie Physis und Siegeswillen entwickelt, so der Berater von Borussia Dortmund:

"Plötzlich redeten alle vom 'Rumpelfußball'." Eine Neuorientierung sei notwendig, warnte der 55-Jährige: "Wir müssen den Mut haben, unsere Erfolgsgaranten wieder zu identifizieren."

Weiterhin hätten wir uns "gegen ein Gesetz des Leistungssports verstoßen", erklärte Sammer und fügte hinzu: Die großen Richtlinien sollten "alle zwei, drei Jahre überprüft und, wenn erforderlich, modifiziert werden". Das sei jedoch nicht passiert. "Das ist der Grund, warum wir jetzt in dieser Lage sind."