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Nia Künzer übernimmt als DFB-Sportdirektorin: Ziel ist der Gewinn neuer Titel

Frankfurt am Main - Die ehemalige Weltmeisterin und Torschützin des legendären Golden Goals, Nia Künzer, wird als neue Sportdirektorin des deutschen Frauenfußballs ins Rampenlicht treten, um nach dem enttäuschenden WM-Aus in Australien frischen Wind zu bringen. Ab dem 1. Januar startet die aus Wetzlar stammende Ex-Nationalspielerin, die im Jahr 2003 das deutsche Frauen-Nationalteam mit ihrem Tor zum WM-Erfolg führte, in ihrer neuen Position beim DFB. "Wir stehen vor großen Aufgaben. Für die Entwicklung im Frauenfußball ist es essentiell, dass wir wieder an unsere Erfolge anknüpfen und Titel erringen", verkündete die 43-Jährige in der heutigen Pressemeldung des Verbandes. In ihrer Funktion erhält das Frauen-Nationalteam nun endlich eine eigene, lang geforderte Führungspersönlichkeit ähnlich wie Rudi Völler (63) bei den Herren. Künzers Ernennung wurde vom Aufsichtsrat und der Gesellschafterversammlung des Deutschen Fußball-Bundes einstimmig getroffen. "Nia Künzers kritische Betrachtungsweise, ihre Fähigkeit, neue Perspektiven einzubringen, ihr hohes Maß an sozialer Kompetenz und ihr tiefes Fußballverständnis werden uns im frauenfußballspezifischen Bereich, der für den DFB höchste Priorität hat, enorm voranbringen", betonte Verbandspräsident Bernd Neuendorf (62).

Nia Künzer kümmert sich um Nachfolge von Horst Hrubesch

Zu Künzers Verantwortungsbereich zählen sowohl das Frauen-Nationalteam als auch die U20-Auswahl. Letztere hatte ein enttäuschendes Ergebnis bei der WM im Sommer hinzunehmen und verzeichnete ein schwaches 0:0 gegen Wales. Zusätzlich liegt es an Künzer, die Nachfolgefrage für Interimsbundestrainer Horst Hrubesch zu klären, der voraussichtlich nur bis zum nächsten Sommer das Nationalteam führen wird – dies hängt davon ab, ob die DFB-Damen sich im Nations-League-Finale im Februar für die Olympischen Spiele 2024 in Paris qualifizieren können. Der 72-jährige Hrubesch hatte die Rolle nach einer ungewissen Zeit, geprägt von Martina Voss-Tecklenburgs langer Krankheit, übernommen; der Vertrag mit ihr wurde mittlerweile vom Verband aufgelöst.

Als Weltmeisterin feierte Nia Künzer 2003 ihren größten Triumph

Im Jahr 2003 errang Künzer als Spielerin ihren größten Erfolg: Im WM-Finale in Carson (USA) entschied sie mit einem Kopfball das Spiel gegen Schweden durch ein Golden Goal mit 2:1. Die zweifache Mutter und ausgebildete Pädagogin, die zuletzt als ARD-Expertin tätig und als Dezernatsleiterin im Bereich Integration, Sozialbetreuung und Ehrenamt am Regierungspräsidium Gießen engagiert war, bringt ausgezeichnete Voraussetzungen für ihre neue Rolle mit. "Sie ist eine markante Persönlichkeit mit einem breiten Netzwerk und blieb stets eng verbunden mit dem Frauenfußball", unterstrich Neuendorf nochmals.