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Der DFB plant härtere Maßnahmen gegen Pyrotechnik in Stadien

Frankfurt am Main – Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) zieht in Betracht, erneut härtere Strafen gegen das Zünden von Pyrotechnik in Fußballstadien zu erlassen. Seit einer Dialog-Initiative vor über sechs Jahren, die Kollektivstrafen ausschloss, bleibt das Problem des illegalen Einsatzes von Feuerwerkskörpern bestehen. Nun könnte der Verband einen Kurswechsel vollziehen und auf deutlich striktere Konsequenzen setzen, wie die "Sport Bild" berichtet.

2017 verkündete der ehemalige DFB-Präsident Reinhard Grindel einen Verzicht auf Strafen, die unbeteiligte Fans treffen. In der Folge schlossen sich keine Geisterspiele, Blockstrafen oder Teilausschlüsse an – ein Vorgehen, das von der Deutschen Fußball Liga (DFL) unterstützt wurde, um das Vertrauen mit den Fan-Gruppen zu stärken. Doch nun deutet vieles darauf hin, dass der DFB künftig wieder auf kollektive Strafmaßnahmen zurückgreifen und Verstöße strenger ahnden wird. Ein Grund dafür ist die mangelnde Effektivität bisheriger Geldstrafen, die in den Budgets der Klubs bereits eingeplant und ohne weitere präventive Maßnahmen gezahlt werden.

Hohe Geldstrafen für Bundesliga-Klubs wegen Pyrotechnik

Aktuell liegen die Strafen für das Verwenden von Pyrotechnik je nach Delikt zwischen 1000 und 3000 Euro. Trotz hoher Strafsummen – allein in der Saison 2022/23 beliefen sich diese auf über acht Millionen Euro – scheinen diese die Fans nicht wesentlich abzuschrecken. Im Fokus stehen dabei vor allem die DFB-Rechtsverantwortlichen Stephan Oberholz, Thomas Bergmann und Anton Nachreiner, die auf eine härtere Regulierung drängen und dabei auch vom DFB-Präsidenten Bernd Neuendorf unterstützt werden. Die Deutsche Polizeigewerkschaft befürwortet einen strengeren Strafenkatalog und warnt davor, das Gefahrenpotential von Pyrotechnik medial zu unterschätzen.

Geteilte Meinungen der Bundesligaklubs zu den geplanten Strafen

In den Fußballvereinen stößt der Plan des DFB auf gespaltene Reaktionen. Während sich Hannover 96 klar gegen Geldstrafen ausspricht und diese als wirkungslos ansieht, betont der VfB Stuttgart die Notwendigkeit einer gemeinsamen Lösungsfindung zusammen mit Fans, Vereinen, Verbänden und Behörden und lehnt immer höhere Strafen als Mittel zur Problembehebung ab.