Bundesliga-Ikone Karl-Heinz Körbel äußert harte Kritik an DFB bezüglich der Fußball-WM: "Enorme Enttäuschung"

Frankfurt am Main - Der legendäre Rekordspieler der Bundesliga, Karl-Heinz Körbel (68), übt harte Kritik an dem Verhalten der deutschen Fußballnationalmannschaft bei der Fußball-WM im vergangenen Jahr.

"Ein Beispiel für eine negative Ausstrahlung war das Auftreten des DFB in Katar. Als Spieler hätte ich das niemals zugelassen. Unsere Spieler hielten sich zurück – warum haben sie nicht ihre Meinung gesagt?", fragt der 68-jährige Körbel im "Kicker". Das von Hansi Flick (58) trainierte Team planten gemeinsam mit anderen Fußballverbänden, eine spezielle Kapitänsbinde als Zeichen für Diversität und Toleranz zu tragen. Auf dieser Binde wurde ein buntfarbenes Herz und der Slogan "One Love" abgebildet. Nachdem die FIFA diese Binde, wie auch die Regenbogenbinde, verboten hatte, hielten sich Manuel Neuer (37) und seine Teamkollegen symbolisch ihre Münder zu, bevor das erste WM-Spiel gegen Japan stattfand.

"Ebenso hätten wir beim Thema mit der Binde Stellung beziehen müssen. Ich hätte etwas unternommen oder wäre womöglich abgereist. Die öffentliche Darstellung war für mich eine enorme Enttäuschung, das werfe ich auch vielen Funktionären vor: dass man versucht hat, sich irgendwie durch zu winden, indem man ein wenig tut, anstatt standhaft für unsere Werte einzutreten", kritisierte Körbel.

Rekordspieler der Bundesliga Karl-Heinz Körbel wünscht sich ein entschlosseneres Vorgehen seitens des DFB

"Entweder wir verfolgen eine Strategie oder wir unterlassen es komplett." Körbel absolvierte 602 Spiele der Bundesliga für Eintracht Frankfurt und hält somit den deutschen Rekord in der höchsten Spielklasse.