Wählt das 2. Liga-Talent Türkei statt Deutschland für die Nationalmannschaft?
Istanbul (Türkei) - Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) buhlt um ein Talent aus der 2. Bundesliga, aber die Gerüchte über eine Festlegung des Spielers auf die Türkei sind noch nicht bestätigt. Der 18-jährige Can Uzun hat mit 20 Einsätzen und elf Toren eine beeindruckende Bilanz in seiner ersten Saison bei den Herren vorzuweisen und gilt seit seinem Doppelpack gleich am zweiten Spieltag als das Aufsteigertalent der Liga. Topclubs wie Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt haben bereits ein Auge auf den offensiven Mittelfeldspieler geworfen, der noch bis 2027 beim 1. FC Nürnberg unter Vertrag steht und sogar noch in der A-Jugend spielberechtigt wäre. Doch es geht nicht nur auf Klubebene um den Nachwuchsspieler: Sowohl Deutschland als auch die Türkei würden ihn gerne in ihrer Nationalmannschaft sehen. Uzun, geboren in Regensburg und mit doppelter Staatsangehörigkeit, muss sich entscheiden, für welches Land er in Zukunft auflaufen möchte. Die Istanbuler Zeitung Habertürk berichtete, dass Uzun sich für das Land seiner türkischen Eltern entschieden habe, doch Uzun selbst entkräftete dies am selben Nachmittag gegenüber der Mittelbayerischen Zeitung und betonte, noch keine Entscheidung getroffen zu haben.
Entscheidungsfreiheit zwischen DFB und TFF für Can Uzun
Verhandlungen mit dem türkischen Fußballverband (TFF), wo der ehemalige Bundesliga-Profi Hamit Altintop als Sportvorstand agiert, sind bestätigt. Altintop hat sich bereits mit Uzun ausgetauscht und findet Unterstützung bei dessen türkischstämmigen Familie, die sich eine langfristige Karriere Uzuns beim TFF vorstellen kann. Uzun spielt seit Jahren in den türkischen U-Nationalmannschaften und könnte sich noch für den DFB entscheiden, solange er kein Pflichtspiel für eine A-Nationalmannschaft absolviert hat. Bereits jetzt steht er auf der Liste von Türkei-Trainer Vincenzo Montella für die Freundschaftsspiele gegen Ungarn und Österreich. Der DFB jedoch scheint hinterherzuhinken: Laut einem Bericht der Bild-Zeitung haben DFB-Direktor Rudi Völler und Geschäftsführer Sport Andreas Rettig bereits Versuche unternommen und Uzun in Nürnberg besucht.