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Schach-Krimi: Gericht lehnt 100-Millionen-Klage gegen Carlsen ab

Washington - Im September des letzten Jahres begann ein spannender Schach-Krimi. Der Superstar Magnus Carlsen (32) verlor überraschend eine Partie gegen den US-Amerikaner Hans Niemann (20). Daraufhin trat Carlsen vom Turnier in St. Louis zurück und der Streit begann.

Der Norweger äußerte sich nicht und teilte lediglich einen rätselhaften Clip auf Twitter.

Darin war ein kurzer Ausschnitt von Fußballtrainer-Star José Mourinho (59) zu sehen, der vor laufenden Kameras sagte: "Ich ziehe es vor, nicht zu sprechen. Wenn ich spreche, habe ich große Probleme."

Die Botschaft war klar: Carlsen glaubte, dass Niemann betrogen hatte.

Bisher war bekannt, dass der US-Amerikaner tatsächlich in der Vergangenheit betrogen hatte, allerdings nur beim Online-Schach als Jugendlicher. Beim "richtigen" Schach gab der 20-Jährige jedoch an, nie betrogen zu haben.

Bei ihrem nächsten Aufeinandertreffen in einem erstklassigen Online-Turnier gab der Schachexperte Carlsen nach nur einem Zug auf und schaltete seine Webcam aus.

Dies war eine weitere non-verbale Äußerung über seine Meinung zu dem US-Amerikaner.

Magnus Carlsen: "Maßnahmen gegen Schachbetrug ergreifen"

Danach gab der Norweger doch eine ausführlichere Erklärung ab: "Wir müssen Maßnahmen gegen Schachbetrug ergreifen. Ich werde dazu beitragen, indem ich nicht mehr gegen Spieler spiele, die in der Vergangenheit betrogen haben, da ich nicht sicher sein kann, was solche Spieler in Zukunft tun werden."

Kurz darauf reichte Niemann Klage ein! Im Oktober des vergangenen Jahres reichte der 20-Jährige eine Klage über 100 Millionen Dollar (91 Millionen Euro) Schadensersatz vor einem Gericht im US-Bundesstaat Missouri ein!

Da der Schachweltstar keinerlei Beweise für seine indirekten Anschuldigungen vorlegte, warf Niemann ihm Verleumdung und üble Nachrede vor.

Hans Niemanns Millionen-Klage vom Gericht abgewiesen!

Diese Klage wurde nun jedoch vom Gericht abgelehnt. Die Anwälte von Magnus Carlsen freuen sich über diese Entscheidung.

"Wir sind erfreut, dass das Gericht den Versuch von Hans Niemann, vor einem Bundesgericht in Missouri einen unverdienten Gewinn zu erzielen, zurückgewiesen hat, und dass Niemanns Versuch, die Meinungsfreiheit durch Strategien vor Gericht zu unterdrücken, gescheitert ist", sagte Carlsens Anwalt dem Wall Street Journal.

Ob Niemann weiterhin versuchen wird, seinen Namen reinzuwaschen? Inzwischen liegt ein Untersuchungsbericht des Portals Chess.com vor, der davon ausgeht, dass Niemann in 100 Online-Partien betrogen hat, darunter auch bei Preisgeldturnieren.