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Deutscher Schwimm-Verband beendet Rechtsstreit mit früherem Bundestrainer trotz Missbrauchsvorwürfen

In einem bemerkenswerten Schritt hat der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) den Rechtsstreit mit Lutz Buschkow, dem ehemaligen Bundestrainer, im Zuge der von Jan Hempel vorgebrachten schweren Vorwürfe durch einen Vergleich beigelegt. Dadurch wird das Arbeitsverhältnis gegen eine nicht offengelegte Abfindungssumme beendet, einvernehmlich, wie der Verband mitteilte. Etwa eineinhalb Jahre nachdem der zweifache Olympiateilnehmer Hempel in einer ARD-Dokumentation seinen ehemaligen, mittlerweile verstorbenen Trainer Werner Langer des sexuellen Missbrauchs beschuldigte, wurde auch Buschkow zur Verantwortung gezogen, da er angeblich über Jahre von den Vorfällen wusste, jedoch schwieg. Trotz der fristlosen Kündigung Buschkows im Oktober 2022, die auf diese Anschuldigungen folgte, räumt der DSV nun ein, die Kündigungsgründe, insbesondere den Vorwurf der Pflichtverletzung hinsichtlich der Missbräuche durch Langer, nicht weiter zu verfolgen.

Lutz Buschkow weist alle Anschuldigungen von Jan Hempel zurück

Der DSV äußerte sein Bedauern darüber, dass die öffentliche Berichterstattung Buschkows Ruf beschädigt hat, was zu erheblichen negativen Konsequenzen für sein berufliches und privates Leben führte. Buschkow, der seine Karriere in Ost-Berlin begann und seit 2002 als Chefbundestrainer der Wasserspringer sowie zwischen 2008 und 2016 als Leistungssport-Direktor tätig war, steht weiterhin zu seiner Aussage, von den Missbräuchen, die zwischen 1982 und 1996 geschehen sein sollen, nichts gewusst zu haben. Obwohl Hempel behauptet, Buschkow wäre bereits 1997 informiert worden, bestreitet dieser die Vorwürfe vehement.