zurück

Abseits des Spielfelds: Was André Haber, HCE-Trainer, bewegt

Dresden - An der Seitenlinie des HC Elbflorenz steht nun André Haber (37), das neue Gesicht des Teams. Der Trainer hat häufig über seine Strategie gesprochen, um die Tiger wieder auf Erfolgskurs zu bringen. Im Interview mit TAG24 teilt er jedoch, was ihn abseits des Spielfelds bewegt.

TAG24: Herr Haber, wie viele Stunden widmen Sie wöchentlich Ihrer Arbeit als Trainer?

Haber: "Es ist nicht einfach zu bestimmen, denn letztendlich stellt sich immer die Frage: Wann beginnt die Arbeit und wann ist es mein Interesse für Handball? Es gibt Tage, an denen ich aufwache und bereits eine Aufstellung im Kopf habe oder über andere Aspekte des Spiels nachdenke, obwohl ich noch nicht im Büro bin. Daher ist es schwierig, genau zu sagen, wie viel Zeit ich damit verbringe. Was ich definitiv sagen kann ist, dass ich meine Arbeit liebe. Daher stellt die Zeit, die ich investiere, kein Problem dar."

TAG24: Was tun Sie in Ihrer Freizeit?

Haber: "Ich sehe meinen Job nicht als 24/7-Tätigkeit und nehme mir bewusst Auszeiten. Es mag klischeehaft klingen, aber am liebsten verbringe ich Zeit mit meiner Familie und Freunden. Meine Interessen sind vielfältig – ich betätige mich gerne sportlich, fahre Fahrrad oder laufe."

TAG24: Wie tanken Sie neue Energie?

Haber: "Für mich ist es wichtig, draußen zu sein. Dresden ist eine wundervolle Stadt, besonders im Sommer. Meine Frau und ich machen täglich Spaziergänge entlang der Elbe oder fahren Fahrrad – das ist entspannende Zeit für mich."

André Haber hat sein Herz schnell an seine neue Heimatstadt Dresden verloren

TAG24: Gibt es Dinge, die Ihnen die Laune verderben können?

Haber: "Wie bei jedem Menschen können auch bei mir sowohl Kleinigkeiten als auch größere Probleme die Laune verderben. Ich versuche jedoch, mein Umfeld so zu gestalten, dass dies nicht passiert. Selbstverständlich merkt meine Frau es, wenn das Training oder ein Spiel nicht gut lief. In der Halle kann ich meinen Frust loswerden, privat bevorzuge ich Harmonie."

TAG24: Konnten Sie bereits die Stadt und die Region erkunden?

Haber: "Wir sind im Mai nach Dresden gezogen und hatten die Gelegenheit, die Stadt ein wenig zu erkunden. Wir haben jedoch noch lange nicht alles gesehen, was diese wunderbare Stadt zu bieten hat. Ich war bereits in Richtung Meißen und Schloss Pillnitz unterwegs, wir haben den Charme der Neustadt und anderer attraktiver Orte genossen. Es gibt noch so viel zu entdecken!"

TAG24: Wie wichtig ist Ihnen Geselligkeit?

Haber: "Ich bin ein geselliger Mensch und verbringe gerne Zeit mit anderen. Ich hatte das Glück, den Handball aus verschiedenen Perspektiven kennenzulernen - im Leistungssport und als Breitensportler während meines Studiums. Der Handball bietet eine große Bandbreite an Möglichkeiten, dafür bin ich sehr dankbar."

Für HCE-Coach Haber ist Sport mehr als nur ein Beruf

TAG24: Sie scheinen häufig mit dem Fahrrad zur Arbeit zu kommen. Ist das Auto für Sie nur ein notwendiges Übel?

Haber: "In unserer Gesellschaft wird immer mehr Wert darauf gelegt, Energie einzusparen und Emissionen zu reduzieren. Da ich sehr nah an der Halle wohne, nutze ich in der Regel mein Fahrrad, um zur Arbeit zu kommen. Natürlich gibt es Tage, an denen ich mehr zu transportieren habe und daher das Auto nutze. Generell aber komme ich gut ohne Auto aus, insbesondere in Städten wie Dresden oder Leipzig."

TAG24: Woher kommt Ihre Begeisterung fürs Radfahren?

Haber: "Einige meiner Freunde sind begeisterte Fahrradfahrer und inspirieren mich immer wieder zu neuen Touren. In meiner Freizeit bin ich mit meinem Trauzeugen mit dem Rennrad von Leipzig zur Ostsee gefahren. Es war anstrengend, aber es hat auch Spaß gemacht. Dieses Jahr haben wir auch den Stoneman im Erzgebirge absolviert, ein sehr anstrengendes Erlebnis."

TAG24: Nutzen Sie Social Media?

Haber: "Ich konsumiere mehr, als dass ich poste. Es gibt viel Unsinn, aber auch viele interessante Informationen, zum Beispiel in Podcasts. Als Trainer steht man häufig im Mittelpunkt, in Interviews oder bei Ansprachen. Danach bin ich froh, wenn ich meine Ruhe habe und mich nicht mehr darum kümmern muss. Ich möchte keinen zusätzlichen Aufwand betreiben und ich bin auch nicht der Meinung, dass ich so bekannt bin, dass ich das nötig hätte."

Im Team des HCE hat Trainer André Haber großes Vertrauen

TAG24: Es gibt Trainer, die gern Social Media nutzen, um mit Fans zu kommunizieren...

Haber: "Die Nähe zu den Fans ist für uns enorm wichtig. In der letzten Saison konnten wir leider nicht so viele Fans erreichen wie wir wollten. Hier beim HCE ist die Fannähe jedoch besonders ausgeprägt, was mir den Einstieg sehr erleichtert hat. Egal ob es um das Personal in der Geschäftsstelle oder in der Halle geht - ich habe mich vom ersten Tag an willkommen gefühlt. Dieses Kennzeichen des HCE möchten wir auch unseren Fans vermitteln. Darüber hinaus ist es unglaublich schön, dass auch die Mannschaft meine Ideen so positiv aufgenommen hat."

TAG24: Gibt es für Ihre Spieler ein Handyverbot in der Kabine?

Haber: "Ich mache mir keine großen Sorgen darüber, was die Jungs im Internet posten oder liken. Aber es gibt Regeln für unsere gemeinsame Zeit. Beim Essen zum Beispiel ist keine Handynutzung erlaubt. Das ist eine Regel, die schon vor mir bestand und die ich sehr wichtig finde. Trotzdem gibt es genügend Möglichkeiten, das Telefon zu nutzen. Wir sind ja nicht im Kloster."

TAG24: War es schon früh in Ihrem Leben klar, dass Sie Handballtrainer werden wollen? Hatten Sie andere Pläne?

Haber: "Mit 16 wurde ich gefragt, ob ich nicht eine Sportgruppe für Fünftklässler leiten wolle. Es folgte eine eher märchenhafte Geschichte. Später stand ich vor der Entscheidung, ob ich Wirtschaft oder Sport auf Lehramt studieren sollte. Aber dann wurde mir klar: Wenn ich mich für Sport entscheide, mache ich es richtig. Also habe ich Sportwissenschaften gewählt und bin glücklich mit dieser Entscheidung. Es braucht natürlich auch das nötige Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein."

TAG24: Gibt es andere Sportarten, die Sie interessieren oder faszinieren?

Haber: "Früher war das mehr der Fall, aber ich finde viele Sportarten schnell interessant. Leichtathletik ist eine sehr ästhetische Sportart und auch Basketball hatte es mir angetan. Dresden ist eine große Sportstadt mit beeindruckender Vielfalt. Da gibt es noch viel, was ich mir anschauen muss!"