Nach tragischem Eishockey-Unfall: Halskrause wird Pflicht, aber vorerst nur in der 1. Liga!
Neuss – Der erschütternde Tod des ehemaligen DEL-Spielers Adam Johnson (*29) führt zu einer wichtigen Regeländerung in der Eishockey-Branche. Ab sofort ist ein Halsschutz für Eishockeyspieler in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) obligatorisch. Steht eine äquivalente Maßnahme bald auch für die DEL2 bevor? Im Angesicht des Schreckens, hat am Wochenende eine Anzahl von Sportlern bereits freiwillig den Schutz getragen - bei den Eislöwen waren es sieben Spieler. Der Versuch der Dresdner, für das gesamte Team Halsschützer bereitzustellen, gelang leider nicht. "Nicht jeder Ausrüster hat diese im Sortiment. Wir haben Glück, aber viele Vereine müssen jetzt schauen, wo sie welche beziehen können", erläutert Matthias Roos (43), der Sportdirektor, am letzten Donnerstag. DEL2-Geschäftsführer Renè Rudorisch (45) sieht die Herausforderung und sagt: "Wir raten dringend zum Tragen eines Halsschutzes, allerdings ist die Beschaffung aktuell eine Schwierigkeit für die Clubs. Daher wird die Verpflichtung wahrscheinlich erst zur nächsten Saison bei uns eingeführt werden." Unbestritten ist die Notwendigkeit dieser Schutzmaßnahme. "Solche tragischen Unfälle passieren einfach zu häufig. Bei einem Turnier in Holland mit Krefeld wurde Philip Riefers am Hals verletzt. Zum Glück war ein israelischer Militärarzt vor Ort, der sofort einen Druckverband anlegte. Im Hospital sah ich Philip's Speiseröhre", berichtet Roos erschüttert. Er unterstreicht die Wichtigkeit des Schutzes in einer Sportart, die zunehmend schneller wird, und betont die leichte Handhabe: "Mit 18 haben wir uns den Halsschutz abgenommen, weil es als uncool galt und wir es endlich durften. Doch jetzt frage ich mich, warum? Er hat nie gestört", reflektiert der Sportdirektor nachdenklich.