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Rassismus-Vorfall: Einziges schwarzes Mädchen bleibt ohne Medaille

Irland - Ein Bürgerrechtler teilte am vergangenen Freitag ein Video auf X (früher bekannt als Twitter) und kommentierte: "Lasst sie berühmt werden". Wenige Tage später hatten seine Bemühungen Erfolg, allerdings unter dem Preis von tausenden gebrochenen Herzen weltweit. Das Video wurde bis heute über 38 Millionen Mal angesehen.

Die in dem Video veranschaulichten Szenen haben viele Menschen tief beeindruckt. Nach einem Gymnastik-Wettbewerb wurden Medaillen an eine Gruppe von Mädchen verteilt. Ein Mädchen erhielt jedoch keine Medaille und wurde von der Medaillenverteilerin schlichtweg ignoriert: Dieses Mädchen war schwarz!

Es ist beunruhigend zu sehen, wie das kleine Mädchen zu der Frau aufschaut, sich die Medaille betrachtet und erwartet, dass sie als nächstes eine Medaille erhaltet. Aber dem ist nicht so, die Frau schwenkte einfach zur Seite und hände die nächste Medaille an eine andere Teilnehmerin.

Die vierfache Olympiasiegerin Simone Biles (26) hat auf diesen Vorfall reagiert. Sie hat bereits Kontakt mit der Familie des Mädchens aufgenommen, die sie nach dem Vorfall um Aufmunterung für ihre Tochter baten.

"Es brach mir das Herz, also habe ich ihr ein Video geschickt. Für Rassismus sollte es keinen Ort geben - weder im Sport noch anderswo", kommentierte die US-Team-Spitzensportlerin auf X.

Nach dem rassistischen Vorfall in Irland gab es keine Folgen für die verantwortliche Offizielle

Wie in der Folge der Veröffentlichung des Videos herauskam, ereignete sich der Vorfall im März 2022 in Irland. Für die betreffende Frau gab es keine Folgen, da sie im August desselben Jahres ihren geplanten Amtsaustritt vollzog.

Bis zum letzten Monat war die Familie des Mädchens in einem Rechtsstreit mit dem irischen Gymnastikverband. Obwohl der Verband nach dem Vorfall den Kontakt suchte, nahm die Familie trotzdem einen Rechtsbeistand und wandte sich an die GEF (Gymnastic Ethics Foundation). Nahezu 18 Monate dauerte eine Mediation durch die irische Sport-Schiedsstelle, im August einigten sich beide Parteien.

"Gymnastic Ireland" gab in einer Erklärung am Freitag an, dass die Frau ihren Fehler akzeptiert und sichergestellt hat, dass das kleine Mädchen sofort eine Medaille erhalten hat. Allerdings taucht diese Szene nicht im Video auf.

Man kann nur hoffen, dass das kleine Mädchen sich mittlerweile von dieser erschütternden Enttäuschung erholt hat und niemals wieder eine solche Diskriminierung erfahren muss.