Drohende Strafen der PDC: Alkoholschmuggel unter Darts-Spielern bei Turnieren
Im englischen Brentwood beklagt der Weltverband PDC das Ende einer Tradition im Darts-Sport: Wurde früher noch ein beruhigender Schluck Alkohol während der Spiele als normal betrachtet, insbesondere da die Anfänge der Sportart in den Kneipen liegen, gilt mittlerweile ein striktes Alkoholverbot bei Wettbewerben. Der Verband hat die Spieler kürzlich erneut energisch an diese Regelung erinnert, da einige Spieler scheinbar kreative Wege finden, um diesen Vorgaben zu entgehen. Laut einem Bericht des britischen Mirror, der aus einem Schreiben an die PDPA (Professional Darts Players Association) zitiert, verstecken die Spieler ihre alkoholischen Getränke regelmäßig in Wasserflaschen und anderen getarnten Behältnissen, um sie zu Players Championship Floor-Events, Turnieren ohne Zuschauer, zu schmuggeln. "Die Fälle, in denen Spieler bei diesen Events Alkohol mitführen, sind angestiegen. Dies verstößt klar gegen unsere Turnierregeln", so die Mitteilung des PDC. In Gesprächen mit der Darts Regulation Authority (DRA), der unabhängigen Schiedsinstanz im Darts-Sport, wurde beschlossen, zu härteren Strafen zu greifen, um eine abschreckende Wirkung zu erzielen. Für das Mitbringen von Alkohol in die Veranstaltungsorte werden die Teilnehmer zukünftig mit gestaffelten Geldstrafen belegt.
Trinkgewohnheiten der Darts-Elite: "Gefühlte 70 Prozent Alkoholiker"
Im Falle eines erstmaligen Verstoßes werden 250 Pfund (ungefähr 290 Euro) fällig, bei einem zweiten Verstoß verdoppelt sich das Bußgeld, und beim dritten Vergehen sind 1000 Pfund zu zahlen. Ein viertes Fehlverhalten könnte zur Sperre führen. Noch vor kurzer Zeit spielte die PDC mögliche Alkoholprobleme unter den Stars während der Weltmeisterschaft herunter. Matthew Porter, CEO der PDC, äußerte, man sehe nicht die Notwendigkeit einer Kontrolle, da die Situation als nicht außer Kontrolle geraten betrachtet wird. Der deutsche Spieler Jochen Graudenz hingegen offenbarte letztes Jahr in einem Interview eine andere Perspektive, indem er andeutete, dass ein Großteil der Top-Spieler mit Alkoholproblemen zu kämpfen habe. Alkohol kann die Nerven beruhigen und die Leistung am Oche steigern, was ihn bis Ende 2017 sogar auf die Liste der von der WADA verbotenen Substanzen brachte. "Das Problem ist jedoch die gesundheitliche Belastung, die letztlich zu einem körperlichen Niedergang führt", ergänzte Graudenz. Als Reaktion darauf hat der Deutsche Darts Verband bereits Schritte unternommen und Pläne für Alkoholkontrollen bekannt gegeben, die der DVV Ende 2023 der Sportschau gegenüber erwähnte: "Das realistischste Szenario ist derzeit eine Promillegrenze mit schrittweise strenger werdenden Kontrollen."