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"Ally Pally" bald Geschichte? Darts-WM in der Wüste gewünscht!

London (England) - Viele europäische Darts-Begeisterte könnten überrascht sein: Es besteht die Möglichkeit, dass der Austragungsort der Weltmeisterschaft vom Alexandra Palace in London in die Weiten Saudi-Arabiens verlegt wird. Diese Idee findet sogar bei einem der Top-Dartspieler Anklang, der ein Wüsten-Mega-Event befürwortet. "Vielleicht ist das der richtige Weg", kommentierte Gerwyn Price (39), der Weltmeister von 2021, die Diskussion um die potenzielle Verlegung in einer Instagram-Story. Price kritisiert besonders die alkoholbedingten Exzesse einiger Zuschauer, die am Persischen Golf durch gesetzliche Verbote unmöglich wären. "Das würde für weniger betrunkene Störer sorgen, die keine wahren Dart-Fans sind, sondern oft für Ärger sorgen und die Spiele - das wichtigste Ereignis des Jahres für uns Spieler - negativ beeinflussen", erklärt der "Iceman". Diejenigen, die auf die einzigartige Atmosphäre nicht verzichten wollen, könnten immer noch die viermonatige Premier League besuchen. "Aber man kann auch ohne Alkohol Spaß haben", findet der Waliser. Promoter Barry Hearn (75) hatte bereits in einem Interview mit dem britischen Mirror einen möglichen Umzug angedeutet.

Michael Smith spricht sich gegen die Verlegung der Darts-WM aus

Der Tradition nach bietet der "Ally Pally" Platz für 3200 Zuschauer. "Ich könnte eine Viertelmillion Tickets für die Weltmeisterschaft verkaufen. Ich verkaufe 90.000", bekundet der 75-jährige Hearn. Über eine Verlegung in die größere Halle innerhalb des Londoner Ortes nachzudenken, die 6000 Zuschauern Platz bietet, wäre eine Option. Dennoch bevorzugt Hearn die Internationalisierung des Turniers, möchte das Teilnehmerfeld von 96 auf 128 Spieler erhöhen und dadurch die TV-Einnahmen steigern. "Wir überlegen, ob wir den Wettbewerb auch andernorts ausrichten könnten. Wir sind sehr offen für Experimente, da wir enorme Nachfrage aus verschiedenen Ländern haben", so Hearn. "Ich habe mit den Saudis gesprochen, und ihre Begeisterung war groß." Doch nicht alle Darts-Größen sind von Hearns Plänen begeistert. Michael Smith (33), ein weiterer führender Dartsspieler, äußerte sich in einem Mirror-Interview klar gegen einen Umzug. "Die WM darf auf keinen Fall umziehen; der Veranstaltungsort muss unverändert bleiben. Er ist legendär", so Smiths feste Überzeugung. "Niemand bezeichnet es einfach als Weltmeisterschaft, alle sagen 'Ich gehe zum Ally Pally'. Dies ist eine Tradition, die erhalten bleiben muss."