Ehemaliges Darts-Phänomen konkurriert jetzt um geringes Preisgeld: Folgt das Trash-TV?
Bitburg - Es gab eine Ära, in der Max Hopp (27) mit einem Sieg mehr als 15.000 Euro verdiente. Der "Maximiser" war in Deutschland nicht nur eine erwartungsvolle Perspektive, sondern wurde als das "Darts-Wunderkind" gefeiert. Die Fans setzten auf einen phänomenalen Sieg und den damit verbundenen Aufstieg des oft als Party dargestellten Dart-Sports. Die glorreichen Tage sind jedoch begraben.
2023 markierte das bisher düsterste Jahr in Hopps Karriere. Die Realität auf der zweitklassigen Challenge Tour zeigt sich jetzt so: "Man spielt zunächst drei Spiele um nichts und dann um 75 Pfund - man muss sich an diese Situation erstmal anpassen. Es geht nicht um das Preisgeld. Es geht einfach ums Gewinnen."
Aber dieses Ziel scheint außer Reichweite. In der zweiten Liga des Dart-Sports führt Hopp nur Platz 60 der Rangliste, total abgekapselt mit einem Preisgeld von gerade mal 1675 Pfund (weniger als 2000 Euro). Was bedeutet das für einen Athleten, der im Alter von 16 Jahren sein Debüt gab und dem kühnen Ziel der Weltmeisterschaft entgegenschaut?
"Ich glaube daran, dass ich mich wieder nach Oben kämpfen kann. Ich fühle es, ich habe darauf wieder richtig Lust. Ich sehe es als Herausforderung und nicht als Absinken in die 2. Liga", erzählte der 27 Jahre alte Hopp der Deutschen Presse-Agentur.
Ab Dienstag konkuriert der Hesse in der German Super League in Bitburg um die letzte Möglichkeit, ein Ticket für die aktuelle WM (ab 15. Dezember) zu ziehen. Hopp ist einer von 24 Teilnehmern, eine Qualifikation wäre nach diesem Jahr des Unglücks eine Sensation.
Die relativ unbekannten Daniel Klose (44) und Pascal Rupprecht (23) haben Hopp sportlich überholt. Das für die WM qualifizierte deutsche Spitzen-Trio Gabriel Clemens (40), Martin Schindler (27) und Ricardo Pietreczko (29) hat Hopp längst hinter sich gelassen und spielt jetzt um die Summen, für die Hopp früher gewirkt hat.
Die Elite des deutschen Darts hat längst Max Hopp übertroffen
Schon vor einem Jahr kommentierte Darts-Experte Elmar Paulke (53) einen "Absturz" in Hopps Karriere. "Solche Entwicklungen passieren. Manchmal kommen die, die draußen sind, auch nicht mehr zurück", sagte Paulke. Aktuell muss Hopp trotz aller Motivation befürchten, dass er auf der Strecke bleibt.
Welche Pläne hat Hopp in dieser Situation? "Ich habe eine Rücklage und habe in den guten Jahren das Geld gespart, aber ja, es kann sein, dass ich mich mit der Situation beschäftigen muss, einen Alltagsjob zu haben und nur noch von Donnerstag bis Sonntag Darts zu spielen", sagte er. "Eine Kaffeepause mit Kollegen, das kenne ich gar nicht. Da denke ich drüber nach."
Kaffeepausen und ausgedehnte Frühstücksgespräche hatte Hopp kürzlich mit einer Darts-Legende: Zusammen mit dem 16-maligen Weltmeister Phil Taylor (63) aus England war Hopp auf einer siebentägigen Kreuzfahrt, bei der jeden Abend eine Darts-Show ausgerichtet wurde.
Etwa 1000 von den 3000 Gästen an Bord haben sich extra dafür ein Paket gekauft, um Taylor, Hopp und die anderen zu sehen. "Es war natürlich eine besondere Auszeichnung und eine besondere Erfahrung. Ein Doppelpunkt zu treffen bei fünf Meter hohen Wellen, das ist nicht einfach", erzählte Hopp.
Kommt das ehemalige Wundertalent des Darts im Reality-TV? Max Hopp mit einer klaren Antwort
Entfernt sich der ehemalige Top-Athlet immer weiter von der Professionalität und tendiert eher zu Show- und Gala-Events? Oder gar zu TV-Reality-Shows? Hopp widerspricht. Der Bezug zum Dart sollte bestehen bleiben.
"Man sollte niemals nie sagen. Ich wurde bereits mit bestimmten TV-Formaten konfrontiert, ohne Details zu nennen. Aber ich möchte als Athlet wahrgenommen werden. Alles was sportlich ist, interessiert mich", sagte Hopp.