Dragutin Horvat bei der Darts-WM im Alexandra Palace: Nur mit Zustimmung des Chefs!
Bitburg - Nach sieben Jahren Pause kehrt Dragutin Horvat (47), auch als "Herkules" bekannt, zurück zur Darts-WM. Vorausgesetzt, sein Arbeitgeber erhebt keine Einwände. Der Hesse sicherte sich am Freitagabend im Europe Super League Finale mit einem 8:3-Sieg gegen Pascal Rupprecht (23) das letzte deutsche Ticket für das prestigeträchtige Dartturnier im Londoner Alexandra Palace. Den Qualifikationsweg für die WM fanden bereits Gabriel Clemens (40), Martin Schindler (27) und der aufstrebende Ricardo Pietreczko (29). Max Hopp (27), einst als deutsches Dartswunder gehandelt, scheiterte auch dieses Jahr vorzeitig und verpasste die Weltmeisterschaft. Nach dem entscheidenden Doppel konnte sich Horvat, der sichtlich überwältigt war, im Interview kaum fassen: "Zum Glück war nach acht Legs Schluss. Ich konnte nicht länger durchhalten", gestand der Kasseler. Obwohl er seit 1999 im Dartsport aktiv ist, wirkte der Routinier bezüglich seines Sieges überrascht: "Ich freue mich riesig. In meinem Alter noch solch einen Erfolg zu erzielen, ist unglaublich", scherzte der Weltranglisten-159. Allerdings steht die feste WM-Teilnahme noch nicht, da er das mit seinem Chef abklären muss: "Ich muss erstmal mit meinem Chef reden. Vielleicht darf ich ja gar nicht nach London", so Horvat über die WM-Teilnahme.
Triumph von Dragutin Horvat über Pascal Rupprecht im Video auf X
Dragutin Horvat möchte seine zweite Darts-WM in vollen Zügen genießen
Es bleibt zu hoffen, dass der Arbeitgeber von Horvat bei dem kurzfristigen Urlaubsgesuch ein Auge zudrückt. Schließlich ist nicht nur das Erlebnis im Darts-Mekka etwas Einzigartiges, sondern es lockt auch ein Preispool von rund 2,85 Millionen Euro. Schon für einen ersten Rundenerfolg zahlt die PDC etwa 8500 Euro. Bei seinem WM-Debüt musste Horvat noch in einer Vorrunde antreten, die inzwischen gestrichen wurde. Nach einem ersten Sieg gegen Boris Kolzow (35) verlor er jedoch damals unmittelbar gegen Simon Whitlock (54) mit 0:3. Horvat erinnert sich an seine damalige Aufregung: "Dieses Mal werde ich es genießen. Beim ersten Mal war alles so neu und ich habe kaum etwas wahrgenommen. Dieses Mal spiele ich einfach und traue mir die dritte Runde zu." Mit Spielzügen wie seiner 115 im vorletzten Leg gegen Rupprecht, die er selbst in seiner Karriere noch nicht gezeigt hatte, könnte dies gelingen. "Die 115 war entscheidend, auch wenn ich sie noch nie so geworfen habe. Aber das ist jetzt egal." gestand der Dartsspieler.