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Unsportliches Verhalten: Deutsche Darts-Fans verhöhnen Luke Humphries

London - Am Donnerstagabend verabschiedete sich Ricardo Pietreczko (29), der letzte deutsche Teilnehmer, unter dem Leidwesen einer unglücklichen Niederlage von der Darts-Weltmeisterschaft in England. Für Empörung sorgte dabei nicht nur das Spiel selbst, sondern auch das Verhalten einiger Zuschauer. Während der Veranstaltung im Ally Pally, als die deutschen Anhänger die vertrauten Gesänge anstimmten, schien die Verteilung der Fanlager offensichtlich. Die Unterstützung galt dem deutschen Spieler "Pikachu", der sich mit dem britischen Darts-Star Luke Humphries (28) maß. Trotz der Bezeichnung Lokalmatador für Humphries, als "Pikachu" mit 3:1 führte, überraschte die leidenschaftliche Gesangseinlage der enthusiastischen Fans mit "Wer nicht hüpft, der ist kein Deutscher, hey hey." Die Fans feierten den aufstrebenden "Pikachu" trotz vorangegangener Dispute mit den Zuschauern ausgelassen, so als ob der Sieg bereits in der Tasche sei. Bedenklich allerdings war das Verhalten einiger Unruhestifter, die während Humphries' Konzentrationsphasen laute Pfiffe erklingen ließen - ein klar unsportlicher Akt, der den Favoriten sichtlich beeinträchtigte.

Der negative Höhepunkt ereignete sich, als Humphries seine Flights wechselte und ein kollektives Pfeifkonzert ihn während der Unterbrechung heimsuchte - eine unangemessene Reaktion, die der Fairness widersprach.

Ally Pally: Die Fans als X-Faktor – "Pikachu" anfangs im Vorteil

"Das finde ich einfach nicht in Ordnung", zeigte sich der geschlagene Pietreczko nach dem Spiel bei Sport1 als wahrer Sportsmann und missbilligte das unsportliche Benehmen einiger Fans. Die Anhänger spielten im Verlauf des Matches eine entscheidende Rolle und trugen dazu bei, dass "Pikachu" zunächst im Game dominierte. Ein Triumph über Humphries hätte eine Sensation dargestellt, da der zu diesem Zeitpunkt noch unbekannte Pietreczko den Turnierfavoriten hätte ausschalten können. Jedoch kehrte Humphries mit seiner typischen Stärke und seinem Rhythmus zurück und entschied das Match im siebten Satz für sich.

Enttäuschung herrschte anschließend bei "Pikachu" und seinen Fans; der deutsche Spieler gestand in einem Interview mit Sport1, dass der Frust über den verpassten Erfolg überwog, denn er war dem Sieg so nah gewesen.