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Konflikt mit den Fans: Deutsche Darts-Hoffnung Pietreczko erwägt Boykott

London – Ricardo Pietreczko (29), besser bekannt als "Pikachu" und aufstrebender Stern am deutschen Darts-Himmel, hat im Vorfeld der Darts-WM mit einem gravierenden Schritt gedroht, sollte er abermals zum Objekt der Fan-Kritik werden. Sollte der Nürnberger beim großen Turnier am Dienstagabend auf Ablehnung stoßen, ist Unmut vorprogrammiert. Noch in lebendiger Erinnerung ist den britischen Darts-Fans der Vorfall beim Grand Slam of Darts, als Pietreczko gegen die junge Weltmeisterin Beau Greaves eine klare Niederlage hinnehmen musste und sich durch das Publikum gestört fühlte. Trotz der allgegenwärtigen Buhrufe, die bei Männermatches gegen weibliche Gegnerinnen üblich sind, zeigte sich der Deutsche außerordentlich empfindlich und stellte sich gegen das Publikum. Diese empfindliche Haltung scheint sich auch bei der ersten Begegnung mit Mikuru Suzuki aus Japan (22 Uhr/Sport1 und DAZN) nicht zu ändern. Bereits jetzt deutet Pietreczko gegenüber der Deutschen Presse-Agentur an, dass er bereit wäre, den Dialog mit dem Publikum einzustellen – ein drohender Boykott.

Darts-WM: Pietreczko bereitet sich auf sein Debüt-Spiel am Dienstag vor

Es wirkt so, als könne "Pikachu" seinen vorherigen Misserfolg in England noch nicht ganz hinter sich lassen, er zeigt sich weiter verunsichert. Er äußert Unverständnis für mangelnden Respekt und besteht darauf, auf der Bühne authentisch bleiben zu wollen. Selbst Darts-Legende Raymond van Barneveld (56) gibt Pietreczko in der Süddeutschen Zeitung gut gemeinte Ratschläge zur Mentalitätsverbesserung und mahnt ihn, dass anhaltende Pfiffe das Publikum vergraulen könnten. Doch Pietreczko konnte bereits im Oktober eine Menge Sympathie erlangen, indem er als zweiter deutscher Spieler die German Darts Championships für sich entschied. "Barney" resümiert jedoch aus seiner langjährigen Erfahrung: "Missachtest du die Zuschauer, ergeht es dir ebenso."