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Boxlegende Manfred Wolke (†81) – Der Trainer hinter Henry Maskes Erfolg ist verstorben

In Frankfurt (Oder) erreicht uns die traurige Botschaft, dass Manfred Wolke, eine Ikone des Boxsports, im Alter von 81 Jahren verstorben ist. Wie "Die Welt" unter Berufung auf Familienangehörige berichtet, verlor der renommierte Boxtrainer nach einem langen Kampf gegen eine schwere Krankheit in einem Pflegeheim das Leben. Er hinterlässt eine Ehefrau und drei Kinder. Manfred Wolke, bekannt für seinen entscheidenden Einfluss auf Henry Maske, der 1988 in Seoul die Olympische Goldmedaille im Mittelgewicht gewann, und für seine Arbeit mit dem Profiboxer Axel Schulz nach dem Fall der Berliner Mauer, hat den deutschen Boxsport maßgeblich mitgeprägt. Unter der Ägide von Promoter Wilfried Sauerland löste er den Boxboom der 1990er in Deutschland aus, wobei Maskes Kämpfe ein Publikumsmagnet waren. Das Highlight der gemeinsamen Karriere mit Maske war der Gewinn der IBF-Weltmeisterschaft im Halbschwergewicht am 20. März 1993, eine Krone, die Maske durchgehend bis zum 23. November 1996 verteidigte, bis er sie an Virgil Hill abgeben musste und anschließend seine aktive Laufbahn beendete, ehe er 2007 ein spektakuläres Comeback feierte.

Manfred Wolke: Die Boxkarriere vor der legendären Trainerlaufbahn

Manfred Wolke betreute auch Axel Schulz in dessen Glanzzeiten, wobei der Höhepunkt dessen Karriere der denkwürdige Kampf gegen George Foreman am 22. April 1995 war, ein Match, das trotz Niederlage für Aufsehen sorgte. Neben seiner Trainerkarriere war Manfred Wolke selbst ein herausragender Boxer der DDR, dessen größter Erfolg der Olympiasieg 1968 im Weltergewicht in Mexiko-Stadt war. Nach den Olympischen Spielen 1972 und einem beeindruckenden Karriereverlauf von 258 Kämpfen, von denen er 236 für sich entscheiden konnte, beendete Wolke seine aktive Boxkarriere und widmete sich dem Coaching. Diese neue Karrierephase begann allerdings unter dem Schatten seiner Alkoholerkrankung, die ihn 1985 vorübergehend in den Nachwuchsbereich zwang. Ein Schicksal, aus dem er, wie er 2003 im Interview mit dem Kölner Stadt-Anzeiger gestand, beinahe zu spät die Reißleine zog. Bereitschaft zur Veränderung zeigte er erst, als er realisierte, wie Nahe er dem Abgrund war.

Erstmeldung von 8.39 Uhr, aktualisiert um 9.41 Uhr.