Das Abschiednehmen von Box-Legende René Weller: Seine Ehefrau Maria erzählt von seinen letzten Momenten

Pforzheim - Am Dienstagabend sagte der deutsche Box-Held René Weller (†69) dem Leben nach einer langen und schweren Krankheit goodbye. Seine treue Gefährtin Maria (70), die ihn bis zum Ende liebevoll umsorgte, bleibt als seine Witwe zurück.

Maria teilte der Bild-Zeitung erstmals ihre Gefühle und Gedanken in den letzten Stunden mit René, ihrem geliebten Ehegatten, mit dem sie zwei Jahrzehnte ihres Lebens teilte.

Sein Fortgang zeichnete sich schon seit Wochen ab, doch in der Nacht auf Dienstag verschlimmerte sich der Zustand von René drastisch.

"René hatte eine Morphium-Pumpe benötigt, weil er vor Schmerzen Schreie ausstieß. Damit wurde er beruhigt. Er hatte bereits seit sechs Tagen keine Nahrung mehr zu sich genommen. Auch beim Trinken durfte ich ihm nicht helfen, da die Gefahr des Verschluckens bestand. Ich konnte nur seine Lippen feucht halten."

Die Konsequenz: "Auch seinen bevorzugten heißen Kakao konnte René nicht mehr genießen."

In den letzten Tagen konnte der ehemalige Profi-Boxer nur noch ein wenig Grießbrei mit Zimt und Zucker essen und Kakao trinken.

"Ich saß die ganze Nacht an seinem Bett", berichtete Maria. "Am späten Nachmittag spürte ich, er bereitet sich auf das Abschiednehmen vor. Ich bat ihn, endlich zu gehen. Er hörte auf mich. Sein letzter Atemzug war für mich unaussprechlich schmerzvoll."

In den letzten Augenblicken hielt Maria ihren geliebten René noch fest im Arm

Als der endgültige Moment kam, umarmte Maria ihren René: "Sein Kopf lag auf meinem Arm, meine Hand in seiner, ich küsste seine Stirn."

Kurz vor dem Abschied des Box-Champions setzte Maria ihren Ehering auf, in den Renés Name mit funkelnden Diamanten verziert ist.

"Ich wollte ihm damit beim Abschied Respekt zollen. Diesen Ring der Zuneigung trug ich bisher nie, weil ich Angst hatte, ihn zu verlieren."

Trotz ihres tiefen Schmerzes versäumt Maria nicht, ihren Dank an Renés medizinisches Team, welches ihn jahrelang begleitete, auszudrücken: "Ich bin den Palliativärzten Dr. Joshua Glassman und Dr. Peter Engeser sowie dem Palliativteam zutiefst dankbar für deren einfühlsame Unterstützung in Renés letzten Tagen."

Maria muss nun den letzten schweren Weg an der Seite ihres Mannes gehen. Alles für die Beerdigung ihrer Lebensliebe hat sie schon vor Wochen geregelt.

Der innigste Wunsch von Maria: Dass Renés Fans während der Urnenbeisetzung noch einmal in Gedanken bei ihm sind.