Niners-Coach übt scharfe Kritik an Schiedsrichtern nach Niederlage bei Alba Berlin: "Keine faire Chance!"
Chemnitz/Berlin - Die etwa 1000 mitgereisten Unterstützer der Niners-Chemnitz riefen "Spitzenreiter, Spitzenreiter" in der fast vollständig gefüllten Mercedes-Benz-Arena, die am Silvestertag knapp 10.000 Zuschauer fasste. Auch wenn das Team von Headcoach Rodrigo Pastore (51) seit dem 27. September in der Basketball-Bundesliga (BBL) wieder eine Niederlage einstecken musste, war die Atmosphäre im Bereich der Gästefans weiterhin ausgelassen. Trotz einer kämpferischen Leistung unterlag die Mannschaft um den 26-jährigen Kapitän Jonas Richter gegen Alba Berlin mit einem Endergebnis von 90:101 (Halbzeitergebnis: 45:60). Coach Pastore lobte das gegnerische Team und ihren Coach, kritisierte jedoch die Leistung der Schiedsrichter deutlich: "Das Publikum erwartete ein energiegeladenes Match zweier starker Teams, nicht aber ein Spiel, das sich in ein Freiwurf-Duell verwandelt, bei dem gefühlt nur eine Seite mitspielt." Nach Pastores Meinung waren die Schiedsrichterentscheidungen in der ersten Spielhälfte auffallend unausgewogen. Chemnitz sammelte 24 Fouls in den ersten 20 Minuten, während Berlin nur auf 14 kam, was zu zahlreichen Spielunterbrechungen führte und den Spielfluss erheblich störte. Die erste Halbzeit erstreckte sich auf über eine Stunde - ein Indiz für ein von den Schiedsrichtern dominiertes Match und nicht das erwartete Basketballerlebnis. "Die hohe Anzahl an Foulpfiffen war für mich überraschend. Das Team ist enttäuscht. Eine Chance auf den Sieg war kaum gegeben", fügte Pastore hinzu und verwies dabei auf die 40 Freiwürfe für Alba Berlin – 14 mehr als für seine Niners.
Nächster Gegner der Niners: BBL-Tabellensechster Ludwigsburg
Von Beginn an starteten die Niners mit einem Rückstand. Alba führte nach dem ersten Viertel mit 34:19 und zur Halbzeitpause mit 60:45. Während des dritten Viertels entflammte kurzzeitig die Hoffnung bei den Niners-Anhängern, als Richter von der Freiwurflinie den Abstand auf 63:69 verkürzen konnte, doch mehr war nicht zu erreichen. Mit 21 Punkten war Kevin Yebo (27) der Topscorer des Spiels, erhielt jedoch acht Minuten vor Schluss sein fünftes persönliches Foul und musste das Spielfeld verlassen, ein Schicksal, das auch Mitspieler Jeff Garrett (29), Ousman Krubally (35) und in den letzten Sekunden auch Kapitän Richter ereilte. Jetzt haben die Niners einige Tage Zeit, um durchzuatmen. Am 6. Januar trifft das Team in der Messehalle auf den Tabellensechsten aus Ludwigsburg. Vier Tage später gastiert die Mannschaft aus Chemnitz im FIBA Europe Cup beim niederländischen Team ZZ Leiden.